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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 253 - 254
Ausstellungen: Wien ,

Wien
Protest / Architektur

Barrikaden, Camps, Sekundenkleber Raumgreifende Taktiken
MAK-Museum für angewandte Kunst 14.02.–25.08.2024

von Ursula Maria Probst

„Demonstration von Fahrradbot*innen für bessere Löhne“, blinkt eine Headline morgens am Computer auf. Streiks, Kundgebungen und Proteste zählen derzeit bereits zu unseren Alltagserfahrungen mit ihren trotz gefühlter Solidarität teils nervigen Begleiterscheinungen wie Ausfällen von Zügen. „Proteste müssen stören, sonst wären sie wirkungslos. Wenn Protestbewegungen in den öffentlichen Raum ausgreifen und sich dort fortsetzen, wenn sie ihn blockieren, schützen und erobern, dann entsteht Protestarchitektur“, kontern Oliver Elser und Sebastian Hackenschmidt. Als Kuratoren der Ausstellung PROTEST / ARCHITEKTUR gelang es ihnen, innerhalb eines zweijährigen Kooperationsprojektes zwischen dem DAM-Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main und dem MAK-Museum für angewandte Kunst, Wien indexikalisch Typologien einer Protestarchitektur systematisch zu erstellen, die Barrikaden, Camps und Aktionen mit Sekundenkleber ebenso erfassen, wie Baumhäuser, Regenschirm-Interventionen und Gitterwände.

In der derzeit im MAK laufenden Ausstellung können wir uns durch das vom Architekturbüro „Something Fantastic“ durchgestylte Display mit Hang zu sozialem, ökologischem und politischem Verantwortungsbewusstsein direkt in das PROTEST / ARCHITEKTUR-Szenario hineinbewegen. Raumgreifend inmitten der großen Halle des Museums für angewandte Kunst installiert, verführt die Konstruktion einer Y-förmigen Hängebrücke zum Klettern. Doch das ist zu riskant, deshalb verboten und beschränkt sich auf Augenakrobatik. Die Brücke bleibt neben anderen Highlights der Ausstellung wie das Modell von der Holz-Stroh Pyramide in der Wiener Lobau, Spitze eines Monopols, Fechenheimer Wald und der eigens für die Ausstellung entwickelten monumentalen Filminstallation Protest / Architektur von Oliver Hardt mit Dokumentationsmaterial von 8 verschiedenen Protestbewegungen ein gelungener Eyecatcher. Vermittelt wird durch eingebaute Reminiszenzen von…

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von Ursula Maria Probst

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