Riehen / Basel
Resonating Spaces
Fondation Beyeler 06.10.2019 – 26.01.2020
von Hans-Dieter Fronz
Dass eine Soundinstallation Kunst sein soll, will unmittelbar nicht unbedingt einleuchten. Spontan schlüge man Werke, die mit Geräuschen, Tönen oder musikalischen Klängen arbeiten, eher der zeitgenössischen Musik zu, ist das Aktionsfeld der Kunst doch demgegenüber durch Visualität definiert. Andererseits ist eine Soundinstallation als Installation immer auch ein Ereignis im Raum, bewegt sich somit im Bereich des Visuellen. Und zumal wenn ein Soundkunstwerk eigens für einen konkreten Raum geschaffen wurde – um ihn neu zu definieren oder ihn erfahrbar zu machen –, spielen auch das Sichtbare und möglicherweise die Geschichte dieses Raums eine Rolle.
Räume neu erfahrbar zu machen, ist die erklärte Absicht von Susan Philipsz. Doch sollen die Töne, Klänge und Geräusche der in Berlin lebenden schottischen Soundkünstlerin im Hörer zugleich innere Vorstellungen auslösen. Philipsz’ Soundinstallationen haben ihren konzeptuellen Gehalt nicht zuletzt in den je individuellen, im Hörer freigesetzten Erinnerungen und Assoziationen. Im Titel der Ausstellung „Resonating Spaces“ der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel ist dieser Aspekt mitbedacht: Neben der Bezeichnung des physikalischen Phänomens schwingt in den englischen Begriffen resonate und resonance semantisch eben die Evokation von selbst Erlebtem bzw. Erfahrenem mit.
Nicht zuletzt in den Arbeiten von Philipsz klingt diese besondere Bedeutungsfacette des Begriffs an, wenngleich es in der Schau auch und insbesondere um Konzeptionen von Raum und Räumlichkeit geht. Fünf Künstlerinnen, deren Werke – sei es als Skulptur, als Zeichnung oder eben Soundinstallation – eine eigene Qualität von Räumlichkeit entfalten, hat die Kuratorin Theodora Vischer eingeladen. Thema der…