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Ausstellungen: Berlin · von Ronald Berg · S. 260 - 261
Ausstellungen: Berlin , 2012

Ronald Berg
Sammlung Boros #2

»Zweite Ausstellung aus Beständen der privaten Sammlung«
Bunker (Reinhardtstraße), Berlin, 17.11.2012 – ca. 2016

In Zeiten, da staatliche Museen zu Show-rooms für Privatsammler mutieren, ist es interessant einmal das Original in Augenschein zu nehmen. Kunstmuseen haben schließlich in ihrer Ausstellungspolitik immer noch gewisse Verpflichtungen gegenüber Gremien, Publikum und Haushältern zu nehmen. Da kann der potente Privatsammler freier agieren.

Christian Boros, Jahrgang 1964, Selfmade-man und Chef einer erfolgreichen Werbeagentur, ist ein solcher Sammler, der seine Leidenschaft für zeitgenössische Kunst mit reichlich Kaufkraft verbindet. Und nicht nur das. Boros lässt seine Bestände nicht durch die öffentliche Museen ausstellen – da müsste er ja auf einen Teil seiner Souveränität verzichten. Nein, er stellt seine Kunst im eigenen Privatmuseum aus. Boros selbst mag das Wort Museum in diesem Zusammenhang allerdings nicht. Denn ein Museum wird ja im Allgemeinen immer noch als Ort definiert, wo mit wissenschaftlichem Anspruch Kunstgeschichte geschrieben werden soll.

Christian Boros aber ist einer, der die Kunstgeschichte selbst macht. Kraft seiner Kunstkäufe und nicht zuletzt auch durch seinen missionarischen Drang nach Öffentlichkeit für ‚seine’ Kunst.

Die Sammlung Boros ist jedermann an vier Tagen der Woche für zehn Euro zugänglich. Der Besuch erfolgt ausschließlich in geführten Gruppen bis zwölf Personen nach vorheriger Anmeldung im Internet. (www.sammlung-boros.de) Der Grund für diese Art der Besuchsregelung liegt in feuerpolizeilichen Auflagen. Denn der Ort für die Sammlung Boros ist ungewöhnlich. Es ist ein Hochbunker aus dem Jahr 1942 Typ M1200. Die Zahl steht für die Aufnahmekapazität mit schutzsuchenden Menschen. Außen stilisieren Renaissanceformen wie Kranzgesims und umlaufende Bänke…



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