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Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion · von Daniel Kehlmann · S. 208 - 213
Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion , 2010

Symptom und Reflex

Anmerkungen zu Daniel Kehlmann ‘Ich und Kaminski’

Im Jahre 2003 veröffentlichte Daniel Kehlman den Roman ‘Ich und Kaminski’. Die Erzählung um einen jungen Studenten der Kunstgeschichte, der aufgefordert wird, die Biografie des Malers Kaminski zu schreiben. Die Geschichte nimmt ihren Lauf…

Das interessante Momentum an diesem Beitrag zur zeitgenössischen Literatur ist das Spiel in einem Wettbewerb, bei dem die Kunst gewinnt. Wenn man in diesem Falle sowohl die Kunst in Worten als auch die in Bildern darunter rubriziert. Dabei handelt es sich bei diesem Werk auch um eine Art Tatsachenbeschreibung. Das wird schon darin deutlich, dass ein Herr Manz auftritt, vom Kunstmagazin groß A klein r groß Z. Versteckt sich hinter Manz Maenz und hinter Jablonik Jablonka? ‘Ist Duchamp auch hier’, fragt jemand und das ist kein schlechter Witz. Und der SPIEGEL merkt an, der Roman handele “von den Abenteuern eines großkotzigen Kunstkritikers”. Das aber verweist tatsächlich auf eine Verschiebung der Konzentration, weg vom Künstler, hin zum Kritiker. Im Anschluss an Michael Fehr ließe sich da von ‘einer Beobachtung zweiter Ordnung’ sprechen.

Natürlich musste irgendwann ein Roman über das gegenwärtigen Kunstgeschehen erscheinen. Erst wenn ein kulturelles Ereignis, kürzerer oder längerer Dauer, seinen Weg in die Literatur gefunden hat, dann ist es kein Phänomen mehr. Aber andererseits werden in der literarischen Fiktion die Gegenstände, die Werke und die Personen wieder sichtbar und seien sie fiktiv. Dennoch wirkt die Erzählung wie eine Spiegelung eines Geschehens, das nicht mehr en vogue ist. Aber das mag auch wiederum dazu führen, dass eine Leserschaft…

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