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Ausstellungen: Berlin · von Peter Funken · S. 234 - 236
Ausstellungen: Berlin , 2010

Peter Funken
Tadashi Kawamata / Qui Zhijie

»Berliner Baumhäuser«/ »Götzendämmerung«
Haus der Kulturen der Welt, Berlin, 9.10.2009 – 10.1.2010

Als künstlerischen Beitrag der Asien-Pazifik-Wochen, die in diesem Jahr unter dem Titel „Rasende Heimat“ stattfinden, zeigt das „Haus der Kulturen der Welt“ zwei Ausstellungen: Die vielteilige Installation „Götzendämmerung“ des chinesischen Künstlers Qiu Zhijie (*1969) findet in der großen Ausstellungshalle statt, während der japanische Künstlers Tadashi Kawamata (*1952) sein Projekt „Berliner Baumhäuser“ im Foyer außen an der Architektur sowie in Bäumen des umgebenden Tiergartens inszeniert.

Die frühen Menschen lebten in den Bäumen, Kinder träumen davon die Welt von oben, von einem geschützten Ort zu betrachten, das Baumhaus ist Stoff von Märchen und Literatur – mit der surrealen Parabel „Der Baron in den Bäumen“ wurde Italo Calvino 1957 weltberühmt. Das Baumhaus ist Realität und kontemplativer Gegenentwurf zu den Mega-Cities und ihrem rasenden Stillstand. Nun hat Tadashi Kawamatas sein Tree Huts-Projekt auch in Berlin realisiert nachdem er es bereits in Bonn (1999), Trondheim (2007), im Madison Square Park New York und im Kamel Mennour, Paris (2008) zeigte. Tree Huts stellen einen wichtigen Strang seines sozial-plastischen Schaffens dar. Angeregt wurde Kawamata zu dieser Werkserie durch seine Wahrnehmung provisorischer Schutzformen von Obdachlosen. Er begann deren Hütten nachzubauen, doch bald stellte er fest, dass seine Papphäuser zu fragil waren, und so montierte er sie im Gedanken eines doppelten Schutzaspekts in die Bäume. Seinen Berliner „Tree Huts“ begegnete man im Oktober fast zufällig, wenn man im Tiergarten spazieren ging. Im Laub der Bäume wirkten sie wie verborgen, doch nun im November…



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