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Ausstellungen: Nürnberg · von Cornelia Gockel · S. 342 - 342
Ausstellungen: Nürnberg , 2012

Cornelia Gockel
Titel auf Nachfrage

Internationaler Faber-Castell-Preis für Zeichnung 2012
Neues Museum, Nürnberg, 13.7. – 21.10.2012

Mit Zeichnung hat man Trisha Donnelly bisher wenig in Verbindung gebracht. Vielmehr machte sich die 1977 in San Francisco geborene Künstlerin einen Namen als exzentrische und medienscheue Performerin. Zur Eröffnung ihrer Ausstellung in New York ritt sie auf einem Pferd als Kurier Napoleons verkleidet in die Räume der Casey Caplan Gallery ein, verlas eine kryptische Botschaft und verschwand dann wieder. Auf der Moskau-Biennale kommunizierte sie nur durch eine kaum hörbare Klanginstallation mit den Besuchern. Und auf der Yokohama-Triennale speiste sie das Publikum mit einer kurzen Ankündigung ab, an einem anderen Ort in Japan zu arbeiten. Durch die sparsamen Informationen und ihre notorische physische Abwesenheit auf großen Events heizte sie umso mehr das Interesse an ihrer Person an. Dass die Wahl des ersten Internationalen Faber-Castell-Preises für Zeichnung 2012 ausgerechnet auf sie fiel, war dann schon eine große Überraschung. In Nürnberg gab sich Donnelly weniger kapriziös als erwartet. Charmant posierte sie beim Fotoshooting mit dem Sponsor, beantwortete geduldig die Fragen der Journalisten und zeigte sich begeistert bei der Führung durch die Fabrikation holzgefertigter Stifte.

Das Haus Faber-Castell, das als fränkisches Familienunternehmen exklusive Zeichenstifte und Schreibgeräte herstellt, hat sich schon in der Vergangenheit als Mentor für die zeitgenössische Kunst stark gemacht. Doch das Engagement war bisher eher regional oder national geblieben. Den ersten internationalen Faber-Castell-Preis für Zeichnung, der in Kooperation mit dem Neuen Museum in Nürnberg nun alle drei Jahre verliehen wird, darf man getrost als einen Aufstieg in eine…



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