„Bodenbeläge“: Stadtraum-Projekt in Berliner Brachen
Im Rahmen des „NEUSTART“-Förderprogramms realisierte der Berliner Künstler Christian Hasucha zwischen November 2020 und Juli 2021 auf Brachflächen in der Hauptstadt das Projekt „Bodenbeläge“. Der Künstler wuchs in Berlin auf und reagiert mit diesem Stipendien-Projekt auf „die verschiedenen Versuche der Wiederherstellung und Neugestaltung der Stadt“. „Mein Konzept war, auf zehn zurzeit ungenutzten Stadtbrachen in aller Öffentlichkeit kleine Baustellen einzurichten, Estriche aus Magerbeton herzustellen und auf diesen horizontalen Flächen rutschfeste Fliesen aus Berliner Baumärkten fachgerecht zu verlegen. Obwohl ich die Stadt kenne, fiel es mir dennoch unerwartet schwer, geeignete Stellen zu finden. Die jüngste Bautätigkeit in der Stadt, angeheizt durch enorme Renditeerwartungen, hatte mittlerweile viele mir bekannte Freiflächen in der Stadt in eingezäunte Großbaustellen oder in Bauerwartungsland umgewandelt“. Erst nach längerer Recherche wurde Hasucha fündig. In seinem „Sachbericht“ schreibt er: „Vermutlich hätte ich von der Berliner Bürokratie im Förderzeitraum niemals offizielle Genehmigungen für mein Vorhaben bekommen können. So habe ich gar nicht erst gefragt, sondern beschränkte mich darauf, die Baustellen jeweils mit einem Holzbohlen-Geviert abzugrenzen und dort, wo es nötig erschien, zusätzlich mit rot/weiß gestreiften Warnbaken abzusichern. Ich selbst arbeitete an Werktagen mit einer Signalweste und in Arbeitskleidung. Fragen von Passanten beantwortete ich mit dem Hinweis, dass ein Fotograf kommen und die Situation fotografieren würde. In den allermeisten Fällen reichte dies als Antwort…“ http://www.hasucha.de
Dazu in Band 192 erschienen:
