Kasseler Kulturpolitik
Kassel und Nürnberg bewerben sich um den Titel europäische Kulturhauptstadt 2025. Pikanterweise haben beide Städte denselben Moderator für die Kulturkonzeption engagiert, nämlich Dr. Patrick Föhl vom Berliner Netzwerk Kulturberatung. Für die kuratorische Aufgabe hat die Stadt Kassel exklusiv Pia Leydoldt-Fuchs von der Agentur CaP.Cult beauftragt. Nürnberg setzt bei seiner Bewerbung mehr auf die Stadtteilkultur, in Kassel indessen müsse die Kulturarbeit „neu gedacht werden, um besser auf dieses soziale Gefälle zu reagieren“, sagt Föhl zur HNA-Hessisch Niedersächsische Allgemeine. 2020 soll die Entscheidung fallen; bis dahin muss die Stadt Kassel zwei Millionen an Bewerbungskosten einplanen. Die nächste Documenta 2022 spielt bei der Kasseler Bewerbungsstrategie keine Rolle. Spätestens bis Ende 2018 will die Documenta GmbH den neuen künstlerischen Leiter gekürt und die Geschäftsführer-Stelle neu besetzt haben. Beim Documenta Forum, das Arnold Bode 1972 als Förderverein für die Documenta gründete, diskutiert man derweil, wie die Ausstellungsidee weiter entwickelte werden könnte. Volker Schäfer, Vorstandsmitglied im Documenta Forum, konstatiert bei den Gesellschaftern, nämlich der Stadt Kassel und dem Land Hessen, nach dem Finanzdebakel der d 14 eine Stimmung, „nach der die nächste Documenta sich eher an geografischen Vorbedingungen als an der künstlerischen Freiheit ausrichten müsse“. Derweil planen die Kasseler Stadtoberen am Holländischen Platz den Neubau für ein Documenta Institut als Forschungsstelle: „Das Herz des Instituts ist das documenta archiv mit seinem Bestand an schriftlichen, bildlichen und elektronischen Dokumenten.“ www.documentaforum.de/bode-centrum/
