Köln: Street-Art Performance gegen Woelkis Gutachtenpolitik

18. März 2021 · default

Dass der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ein Rechtsgutachten über Missbrauchsfälle seitens katholischer Geistlicher wegen „äusserungsrechtlicher Bedenken“ wochenlang unter Verschluss hielt, brachte ihm in der Öffentlichkeit viel Kritik ein. Am selben Tag, als der Kirchenobere dann ein zweites Gutachten öffentlich vorstellte, führte die Kölner Künstlerin Siglinde Kallnbach vor dem Kölner Dom und im Stadtraum eine Performance „Victims are always the victims: NO!“ durch. Denn „die desaströse Handhabung von sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln“ mache deutlich: „Leider sind Opfer immer wieder die Verlierer. Was ihnen angetan wurde, hinterlässt bleibende Spuren. Immer wieder erleben sie deshalb Verluste an Kraft und an Selbstbewusstsein, um ihre Rechte zu verteidigen oder sie überhaupt erst einmal in Anspruch zu nehmen“. So war Kallnbach mit einer kugelsicheren S.W.A.T. (special weapons and tactics)-Weste zu Fuß und mit dem Fahrrad in Köln unterwegs. „Großartig, was Opferorganisationen und andere Initiativen wie ‘Maria 2.0’ da gegen den Machtmissbrauch und die Vertuschungsversuche bisher mit Unterstützung der Massenmedien geleistet haben.” Mit der Übersetzung in verschiedene Sprachen, darunter Jiddisch, angebracht auf ihrer schwarzen Kopfbedeckung, wollte sie “den zentralen Blick auf die Opfer lenken, damit diese nicht erneut Opfer werden: Keine Ausbeutung der Opfer durch IRGENDEINE Seite“.


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