Streit um Märtyrer-Ausstellung

6. Dezember 2017 · Kulturpolitik

Im Dezember 2015 verübten islamistische Terroristen einen Anschlag auf die Pariser Diskothek „Bataclan“ und töteten dabei 90 Menschen. Von einem der Attentäter, nämlich Ismaël Omar Mostefaï, war kürzlich ein Foto im Martyrmuseum der dänischen Künstlergruppe „Toett – The Other Eye of The Tiger“ zu sehen, dass diese zum Berliner Nordwind-Festival im Kunstquartier Bethanien präsentierte. Die französische Botschaft protestierte dagegen, in dieser Ausstellung, die z.B. auch Sokrates und Martin Luther King als Märtyrer zeigt, eine „Vermischung von Märtyrertum und Terrorismus“ vorzunehmen. Auf der Festival-Website ist eine Erklärung der Künstler nachzulesen: „… Die exemplarische Auswahl der ausgestellten Märtyrer diente dazu, aufzuzeigen, wie breit gefächert dieser Ausdruck über die Jahrhunderte hinweg genutzt wurde und wie wandelbar dieser im ideologischen wie geografischen Kontext zum Einsatz kam: Er bezieht sich auf Menschen, die bereit sind, für ihre Überzeugung zu sterben…” Das Statement endet zwar mit einer Distanzierung gegenüber „jeglicher Form von Gewalt und Terror“, dennoch bleibt die Frage, wie angemessen der Vergleich zum Beispiel zu Menschen wie Martin Luther King ist. www.nordwind-festival.de


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