Umbenennung der Preußen-Stiftung in der Diskussion

1. Februar 2023 · Kulturpolitik

Die vom Bund und den Ländern getragene Stiftung Preußischer Kulturbesitz soll gründlich reformiert werden. „Autonome Museen, mehr Geld, ein neuer Name“, so fasste „Zeitonline“ die Pläne zusammen. „Kulturstaatsministerin Claudia Roth verspricht sich von der geplanten Reform auch mehr globalen Glanz“. Zwecks einer stärkeren internationalen Ausrichtung will sie auch den Namen ändern: „Beim Namen Stiftung Preußischer Kulturbesitz denken auch gut informierte Leute an Schlösser und die Gärten und nicht an Beuys oder Warhol oder andere große Kunst, die mit dem Namen wirklich gar nichts zu tun hat“, findet sie. Die Idee findet jedoch nicht überall ungeteilten Beifall. Stiftungspräsident Prof. Hermann Parzinger z.B. differenzierte gegenüber der „Berliner Zeitung“: „Es geht mir überhaupt nicht darum, den Namen Preußen abzulegen. Unsere Wurzeln liegen in Preußen, und wir bewahren dessen Erbe… Wir sind zu einem Global Player der auswärtigen Kulturpolitik geworden. Schon deshalb finde ich es legitim, über den Namen zumindest einmal nachzudenken. Er erklärt sich nicht von selbst… Selbst wenn man am Ende bei dem Namen bleiben sollte, ist diese Debatte wichtig, weil sie auch etwas mit unserem Selbstverständnis zu tun hat.“
Bei der Stiftung hat man aber noch andere Sorgen. Denn noch ist unklar, welche finanziellen Auswirkungen die angekündigte Strukturreform hat. Bis zum Sommer 2023 müssen sich die 16 Bundesländer auf eine gemeinsame Finanzierung einigen. Die Anteile der Länder sind seit 1996 gedeckelt. Berlin als Sitz der Stiftung zahlt 8 Prozent in den Etat ein, der Bund rund 86 Prozent. Für den Rest kommen die Länder auf, und die klagen notorisch über klamme Kassen.

Dazu in Band 281 erschienen:


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