Argentinien
Luciana Lamothe
OJALA SE DERRUMBEN LAS PUERTAS [HOFFENTLICH STÜRZEN DIE TORE EIN]
Kommissarin: Mtro. Alejandra Pecoraro Kuratorin: Sofia Dourron Ort: Arsenale
In Luciana Lamothes (Buenos Aires, 1975) Pavillon gehen wir durch einen Parcours von vier großformatigen Skulpturen: Holz in verschiedenen Arten der Verarbeitung, als große, geschwungene Formen bis zu zerbrochenen Ästen, vermischt mit Gerüstrohren und metallischen Verbindungsstücken, dazwischen Videos. Jede Skulptur fungiert als eine Hülle, in der Räume in Räumen entstehen, in denen unerwartete Materialien aufeinandertreffen. Einige sind von einer latenten bis offensichtlichen Gewalt geprägt, andere bieten Platz für „Gäste“. Jede Skulptur steht unter einem Thema: Menschen, Infrastruktur, Industrie und Natürliches. Lamothe experimentiert bei jeder Skulptur mit Formvariationen, Materialkombinationen, Interaktionen. In einem Video werden an unterschiedlichsten Stellen in der Stadt kleine Hölzer zerbrochen, in einem anderen öffnet sich eine auf dem Boden liegende Hand immer wieder.
Material ist in Lamothes Werk von großer Bedeutung. Sie spricht von „transmaterialisierten“ Skulpturen. Alle Materialien seien „in unterschiedlichen Wahrnehmungsgraden weich“. Weichheit hänge nicht von unseren Sichtweisen, sondern von der Verwendung und Kombinationen mit anderen Materialien ab. Sie interessiere die „dialektische Beziehung zwischen Härte und Weichheit“, von „Konstruktion und Zerstörung“. Im Pavillon in den Arsenale sehen wir „andere Möglichkeiten, wie Beziehung mit der materiellen Welt“ aufgebaut werden – die zugleich „Formen der Fürsorge und der Gewalt“ enthalten. Im Wandtext werden die Formen als „eine Serie von Wunden und Nähten“ beschrieben, „die die jahrhundertelangen Belastungen von sozialen, räumlichen und materiellen Bedingungen für Menschen und Nicht-Menschliches anerkennen“. Ihre Installation biete eine „Form von Widerstand an, der auf…