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Ausstellungen: Kiel · von Jens Rönnau · S. 254 - 255
Ausstellungen: Kiel , 2010

Jens Rönnau
Auf den Hund gekommen

»Cocker Spaniel and other tools for international understanding«

Ursula Blickle Stiftung, Kraichtal, 6.9. – 11.10.2009
Kunsthalle zu Kiel, 25.10.2009 – 10.1.2010

Mir persönlich bedeutet der Hund nichts“, versichert Kiels ehemaliger Kunsthallenchef Dirk Luckow mehrfach – aber kurz bevor er an die Hamburger Deichtorhallen wechselte, ist er doch noch auf selbigen gekommen: Mit „Cocker Spaniel and other Tools for International Understanding“ will er Kunst- wie Hundeliebhaber ins Haus locken. Zum Glück gibt es ja Kunst-Hunde. Es überrascht beinahe, wer sich alles diesem Tier gewidmet hat: Max Liebermann und Duane Hanson etwa, Rosemarie Trockel, Georg Baselitz, Jörg Immendorf, David Hockney oder Anthony Gormley. 50 Künstlerinnen und Künstler sind mit Werken vertreten. Die Schau umfasst Plastik, Malerei, Grafik, Fotografie und Video aus einem halben Jahrtausend, darunter auch ausgestopfte – und zur Eröffnung sogar ganz reale Tiere. Letztere sorgten dann auch nicht nur für allgemeine Heiterkeit, sondern animierten ebenso entspannt an das Thema heranzugehen, wie Luckow, der die Schau mit hochkarätigen Leihgaben zunächst in kleinerem Umfang in der Ursula Blickle Stiftung in Kraichtal-Unteröwisheim zeigte.

Der gut gemachte Katalog eröffnet weitere Felder der Beschäftigung mit diesem Thema, beleuchtet neben knappen kunstwissenschaftlichen Beiträgen vor allem die Sozialgeschichte der Beziehung von Hund und Mensch, schließt eine launige Kurzgeschichte des Schriftstellers – und Malers – Feridun Zaimoglu ein und endet mit einem Zitat Platons: „Ein Hund hat die Seele eines Philosophen“.

Den Schwerpunkt der Ausstellung bildet die Malerei. Ein Gemälde von Christoph Amberger zeigt als Memento mori aus dem Jahr 1549 ein nacktes Kleinkind mit Hund. Überhaupt wird…


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