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Ausstellungen: Herford · von Michael Stoeber · S. 233 - 235
Ausstellungen: Herford ,

Herford
Benjamin Katz

Entdeckungen
Marta Herford 13.06.– 03.10.2021

von Michael Stoeber

Wie der Titel verspricht, ist die Ausstellung eine der mehrfachen Entdeckungen. Sie stellt die unbekannte Seite eines Fotografen vor, den man als Porträtisten berühmter Künstlerinnen und Künstler kennt. Von ihnen hat Benjamin Katz, 1939 in Antwerpen geboren, ikonische Bilder geschaffen. Man denke nur daran, wie er 1979 bei einer Ausstellung in Amsterdam Baselitz und Markus Lüpertz, in langen Mänteln aneinander vorbeischreitend, als Matadore der Malerei fotografiert hat. Oder Joseph Beuys und James Lee Byars, die 1983 in Krefeld verständnisinnig die Köpfe zusammensteckten, als Schamanen der Kunst. Man erinnere sich an seine Porträts vom stillen Andy Warhol, skeptischen Gerhard Richter oder spottlustigen Sigmar Polke. Diese Bilder verbindet man so stark mit Katz, dass man nicht vermutet hätte, er könnte auch noch an anderen Sujets Interesse gehabt haben.

Was für ein Irrtum! Das Marta Museum in Herford demonstriert nun in einer von seinem Direktor Roland Nachtigäller hervorragend kuratierten Ausstellung, wie weit gespannt das Motivspektrum des Fotografen in Wahrheit ist. Für sie sind aus seinem fast eine halbe Million Negative umfassenden Archiv etwa 200 Bilder nach Herford gewandert. Wie die Künstlerporträts von Katz sind es ausschließlich analoge Schwarzweiß-Aufnahmen, die er selbst in der Dunkelkammer entwickeln konnte. Es sind in der Regel Schnappschüsse, deren Kadrierung er so gut wie nie verändern musste. Katz hat ein gutes Auge, das ebenso schnell ist wie seine Auffassungsgabe. Beide garantieren die Qualität seiner Bilder. Bevor er ein Foto macht, existiert es bereits in seinem Kopf. Natürlich arbeitet er ohne Stativ, und…

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