Li Xiang
Märchenräume als architektonische Disziplin
Ein Interview von Larissa Kikol
Die Architektin Li Xiang gründete im Jahr 2011 X+Living Architectural Design in Shanghai, Mit ihrem Architektur- und Designteam will sie Kunst, Mode und Wirtschaft miteinander verbinden. Ein großer Fokus liegt auf der Innenarchitektur, auf diesem Feld entwirft sie vielfach preisgekrönte Projekte mit kommerziellen und ästhetischen Werten in Kultur, Einzelhandel, Hotellerie und anderen Branchen. Um die Integration von Möbeln in das Raumdesign zu erleichtern, gründete Li Xiang 2015 die Möbelmarke XiangCASA (2020 geändert in XIANG). Durch die weitere Nutzung des Einzelhandels will sie die künstlerischen Ideen von XIANG mit dem Alltagsleben verbinden, mit dem Ziel, die Kluft zwischen Kunst und Leben zu überbrücken. Ein besonderer Fokus von ihr sind Spieleparks für Familien. Diese wirken wie futuristische Luxusentwürfe oder eben wie Utopien von naiv, kindlichen Wunschträumen.
Larissa Kikol: In Ihren Kindern- und Familienparks möchten Sie auch als Erwachsener Zeit verbringen, ich hätte sogar Lust dort zu übernachten. Wie reagieren die Erwachsenen und wie nutzen sie Ihre Parks?
Li Xiang: Es ist, als hätte ich ihr inneres Kind geweckt. Viele Erwachsene sahen die Fotos im Internet und wollten in den Park gehen. Da nur Eltern mit Kindern dort hineindürfen, machten selbst Erwachsene ohne Kinder darüber Witze, dass sie sich für einen Besuch ein Kind ausleihen wollten. Natürlich gibt es nur sehr wenige Gegenstände, die Erwachsene in dem Raum erleben können, schließlich ist dies ein Kinderpark. Aber sie werden sich in dem Raum nicht unbehaglich fühlen, wir haben genügend Ruhebereiche entworfen, damit sie sich…
