Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen, Haltern am See
Ruhr Ding: Klima
Urbane Künste Ruhr 03.05.– 27.06.2021
von Ann-Katrin Günzel
Das diesjährige „Ruhr Ding“, das eigentlich schon letztes Jahr eröffnet werden sollte, dann aber coronabedingt verschoben werden musste, widmet sich mit 22 Kunstprojekten im öffentlichen Raum dem Thema Klima. Dieses von Britta Peters konzipierte Format der Urbanen Künste Ruhr nimmt damit sowohl den Diskurs über den Klimawandel als auch aktuelle Fragestellungen bezüglich des sozialen Klimas auf. Zu Gast an verschiedenen Standorten in vier sonst touristisch eher selten besuchten Städten des Ruhrgebiets, werden in den künstlerischen Arbeiten die ortsspezifischen Bedingungen aufgenommen und kongenial bespielt.
Wenn man zum Beispiel in Gelsenkirchen aus dem Bahnhof tritt, dann wird man auf dem kleinen Vorplatz von Ari Benjamin Meyers Installation mit den Worten „Always Rehearsing Never Performing“ empfangen – eine Aussage, die auf das jüngst in der Coronakrise ausgesprochene Aufführungsverbot anspielen könnte: eine andauernde Probe ohne Darbietung. Die aber auch den Mangel an aktiven Maßnahmen in der Klimakrise aufscheinen lässt, in der viel öffentlich geredet und theoretisiert wird, woraus jedoch nur ganz wenig tatkräftige Aktionen folgen. In einem kleinen Ladenlokal direkt nebenan setzt Meyers den Bezug zum Klima eindeutig durch eine rote Leuchtschrift um: FORECAST (Vorhersage). Hier hat der Künstler, der auch Komponist ist, eine Sound- und Textkomposition eingespielt, in der die Geschichte der Wettervorhersage und damit zusammenhängend Klimakatastrophen, das Schicksal der Erde und der Menschen in einem ständig sich dramatisch steigernden Soundstrudel vorgelesen werden, dessen Intensität man sich kaum entziehen kann.
Einige Straßen weiter, hat die Künstler*innengruppe Club Real im Consol…