2. Bergen Assembly 2016
Die Wiedergeburt des Publikums aus dem Berg heraus
Triennale
Die Wiedergeburt des Publikums aus dem Berg heraus
Tarek Atoui, Freethought und Praxes
25.02. – 09.12.2016
von Thomas W. Kuhn
2013 hatten Ekaterina Degot und David Riff als veritable Kunsthistoriker und -kritiker den Auftakt zur 1. Bergen Triennale unternommen. Die Kuratoren der zweiten Triennale, ausgewählt vom Advisory Board, sind im Ganzen ungleich schwieriger zu verorten und bilden als Trio drei sehr verschiedene Beiträge, die ein Jahr lang das Kulturleben – zumindest von Bergen – bereicherten. Trotz großer Touristenscharen, die von hier aus ihre Reisen mit den Schiffen der Hurtigruten antreten, dürfte nicht zuletzt die örtliche Bevölkerung das Hauptpublikum gestellt haben. Ab dem 2.9.2016 fand innerhalb des mehrmonatigen Programms der Höhepunkt der Triennale statt, die nun mit Ausstellungen, Events und einem Kongress zusätzliches (Fach-) Publikum, vor allem aus England und Skandinavien anzog. Treibende politische Kraft und Direktor Haakon Alexander Thuestad dürfte mit gut besuchten Veranstaltungen und internationaler Aufmerksamkeit für die zweitgrößte Stadt Norwegens zufrieden gewesen sein, die in der Peripherie liegen mag, aber mit Kunstakademie, Architektur- und Musikhochschule sowie bemerkenswerten Museumssammlungen als Standort einer Triennale überzeugt.
FREETHOUGHT
Ein innerhalb des Kunstkontexts ungewöhnliches Kollektiv ist die mehrheitlich in London ansässige sechsköpfige Gruppe freethought. Ihre Arbeit überschneidet die Felder von Lehre, Forschung und künstlerischer Produktion. Entsprechend bildete seit 2015 eine Folge von Seminaren zu unterschiedlichen kultur-soziologisch relevanten Themen den Auftakt im Rahmen der Bergen Assembly. Ergebnisse dieser Seminare wurden dann in Gestalt von Schautafeln und Readern auch Teil des Ausstellungsprojekts in der…