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Ausstellungen: Hamburg · von Michael Stoeber · S. 280 - 283
Ausstellungen: Hamburg , 2016

Clemens von Wedemeyer

Orte von Einfluss

Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart, 30.09.2016 – 08.01.2017
von Michael Stoeber

Mit berechtigtem Stolz annonciert die Hamburger Kunsthalle die erste Einzelausstellung des 1974 in Göttingen geborenen Film- und Videokünstlers ­Clemens von Wedemeyer in einem deutschen Museum.­ Eine Retrospektive, wie es anfangs einmal hieß, ist sie allerdings nicht geworden. Allein ein Blick auf die Netzseite des Künstlers macht deutlich, wie groß die Anzahl seiner Werke ist, die in Hamburg nicht zu sehen sind. Dennoch gibt die Schau einen schönen Einblick in das Schaffen von Clemens von Wedemeyer, der zu den wichtigsten Künstlern seiner Generation gehört. Das wurde spätestens deutlich, als ihn Carolyn Christov-Bakargiev 2012 zur documenta 13 einlud. In Hamburg werden insgesamt zehn Arbeiten von ihm gezeigt, darunter allein drei Werke, die 2016 entstanden sind. Die Kuratorin Petra Roettig macht in ihrer sehenswerten Schau deutlich, worum es von Wedemeyer in seiner Kunst ganz wesentlich geht: den Charakter und die Struktur von Orten in Geschichte und Gegenwart herauszuarbeiten und zu untersuchen, durch welche Machtdispositive sie geprägt werden. In dieser Perspektive gilt es auch den Titel der Ausstellung, „Orte unter Einfluss“, zu verstehen.

Das klingt nach Politik, aber als politischer Künstler versteht sich Clemens von Wedemeyer nicht. Was er auch in einem im Internet abrufbaren Interview zum Ausdruck gebracht hat. Obwohl seine Werke unübersehbar politische Dimensionen haben. Aber sie stehen nicht im Vordergrund, sondern sind notwendiger Teil einer an spezifische Orten und Zeiten gebundenen Conditio humana, um die es dem Künstler geht. Das wird in fabelhafter Weise an einer…


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