7. Busan Biennale
An/other avant-garde.
China-Japan-Korea & Hybridizing Earth, Discussing Multitude
Busan Museum of Art und Kiswire Suyeong Fabrik 03.09. – 30.11.2016
von Heinz-Norbert Jocks
Biennalen gibt es inzwischen fast so viele wie Sand am Meer. Je mehr sie sich vermehren, umso schwerer wird es, den Überblick darüber zu bewahren, was in Städten wie Venedig, Havanna, Istanbul, Liverpool, Dakar, Sydney, Shanghai, Berlin, Lyon, Moskau, Taipei, São Paulo vor sich geht. Ja, die Biennale, so etwas wie ein Signum der Globalisierung, hat dazu beigetragen, dass der kunstinteressierte Blick nicht mehr nur gebannt auf die künstlerische Produktion aus Europa oder Nordamerika starrt. Vielmehr hat er seinen Wahrnehmungsradius immer weiter gelockert und ausgedehnt und bezieht somit auch die Kunst jenseits der beiden Kontinente ein, die bisher nicht nur bezogen auf das Kunstgeschehen das ständige Vorsagen hatten. Von den global agierenden Kuratoren, denen die Sonderrolle als Aufmerksamkeitsverstärker zufällt, wird erwartet, dank ihrer weltweiten Vernetzung wie Spürhunde in der Lage zu sein, Entdeckungen auch in nahen wie entlegeneren Weltgegenden zu machen. Aufgrund der Inflationierung der Biennalen drängt sich jedoch die notorische Frage nach deren eigentlichem Sinn und tieferen Bedeutung auf. Worin unterscheidet sich die eine von der anderen? Verhält es sich tatsächlich so, dass die Kunstwelt näher zusammenrückt und die Neugierde auf fremde Kulturen, auf andere künstlerische Denk-und Sehweisen beträchtlich gewachsen ist? Schlagen sich deren Besonderheiten, Eigenarten und Eigentümlichkeiten in den kuratorischen Konzepten und deren anschließende Vermittlung in den Medien nieder, sodass wir wirklich erheblich mehr über die Innenseite der Kunst an der sogenannten…