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Ausstellungen: Duisburg · von Claudia Posca · S. 281 - 283
Ausstellungen: Duisburg , 2012

Claudia Posca
Bernard Schultze

»Gegenwelten«
MKM – Museum Küppersmühle für Moderne Kunst Duisburg, 19.10.2012 – 20.1.2013

So frisch kam selten eine Bernard Schultze-Ausstellung daher: „Gegenwelten“, von Eva Müller Remmert für das MKM Duisburg kuratiert, ist ein – nach relativ Schultze-Großausstellungs-abstinenter Zeit auf dem deutschen Kunstparkett – höchst packender Parcours durch mehr als ein halbes Jahrhundert Kunstgeschichte, wie sie der 1915 in Schneidemühl (heute Pila/Polen) geborene, vor sieben Jahren 89jährig in Köln 2005 gestorbene Ausnahmekünstler zwischen Informel und Surrealismus, zwischen Figuration und Automatismus zwischen Farbe, Fläche und dem Ausstieg aus dem Bild so gleichermaßen unverwechselbar wie abenteuerlich wild wuchernd schrieb, dass man mehr als einmal staunt und berührt ist, von seinem unerschütterlichen Fokus auf das Panta Rhei der Schöpfung. Labyrinthisch, als verschlungenes Netzwerk diverser bildnerischer Strategien von der Logik über den Zufall und das Schicksal bis hin zur Emotion stellt sich Bernard Schultzes Oeuvre dar: immer auch zum Bilde eigener Position im prekären Gefüge einer stets aus den Fugen zu geraten drohenden Welt.

Als einer der „Väter des Informel“ gilt der Mann, doch weit darüber hinaus bis hinein in heutige Künstlerateliers wirkt sein von humanistischer Bildung geprägtes, romantisch infiziertes und so ganz und gar genuin existentielles Credo: „das Malen muss wirklich ein Risiko sein“ – bester Humus einer authentischen Kunst.

Und in der Tat muss man im Duisburger MKM beim Gang vorbei an über 70 Gemälden, Zeichnungen, „Migof“-Objekten und zwei großen Environments auf so Einiges gefasst sein, bietet doch die zwanglos retrospektiv, mit nicht zu Viel überfrachtete, dafür auf wunderbar quer blickende Sichtachsen setzende,…



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