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Titel: Arkadien in der Krise · von Ann-Katrin Günzel · S. 50 - 69
Titel: Arkadien in der Krise ,

Der Blick auf die Welt oder: Der lange Weg durch die Landschaft

Zur Aktualität des Landschaftsbildes in der Kunst
von Ann-Katrin Günzel

Seit Jahren untersuchen Wissenschaftler*innen die verheerenden Effekte des Anthropozäns, Auswirkungen, die aufgrund menschlicher Eingriffe in die Natur zu verzeichnen sind. Die Übernutzung durch intensive Landwirtschaft, Siedlungsausdehnung, Versiegelung von Böden, Vernichtung von Wald flächen mittels Rodungen oder Brände, die Verlegung oder Begradigung von Flussläufen und der Abbau natürlicher Ressourcen für wirtschaftliche Profite und Energiegewinnung – all das verändert das Bild der Landschaft nachhaltig und auf nie dagewesene Weise. Findet sich irgendwo doch noch „unberührte“ Natur, so wird sie direkt vom Tourismus erschlossen. Zudem mehren sich Gütertransporte und Autoverkehr sowie die dafür notwendigen Verkehrswege, die sich wie Schneisen ihren Weg über den Globus bahnen. Die Landschaft hat sich in fast allen Teilen der Welt dadurch nicht nur stetig gewandelt, sondern ist systematisch zerstört worden.

„Die Sprache der Landschaft entwickelt und verändert sich mit der Struktur der Gesellschaft.“

— Lucius Burckhardt1

Mit der Veränderung der Landschaft, verändert sich aber immer auch der Blick auf sie und damit auch das Landschaftsbild in der Kunst. Ein solcher Perspektivwechsel tritt nicht erst seit der Ausrufung des Anthropozäns auf, denn das Landschaftsbild war immer schon auch ein Blick auf die Welt und damit Ausdruck eines – je nach Epoche, Kultur oder Ansicht – wechselnden Weltbildes. Die Beschäftigung mit dem mehr und mehr als fragil und endlich erkannten Motiv „Landschaft“ welches sich der Mensch in seiner Hybris als geologischer Akteur angeeignet hat und eigenmächtig gestaltet, ist jedoch relativ neu und…

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von Ann-Katrin Günzel

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