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Ausstellungen: Frankfurt am Main · von Isa Bickmann · S. 255 - 256
Ausstellungen: Frankfurt am Main ,

Frankfurt am Main
Asad Raza

Diversion
Portikus 25.06.– 25.09.2022

von Isa Bickmann

In den trockenen, heißen Tagen dieses Sommers sind die Temperaturen auf der Alten Brücke besonders hoch. Doch der Portikus, der dort auf einer Maininsel steht, lädt mit weit geöffneten Türen ein, eine höchst erfrischende Installation kennenzulernen: Drinnen strömt ein Wasserlauf durch den Ausstellungsraum. Dem Main entnommenes Wasser durchläuft Reinigungsprozesse, wird heraufgepumpt und durch das Untergeschoss dem Fluss wieder zugeführt. Während das Wasser oben aus orangefarbenen Kunststoffrohren rauscht, sodann im mit wasserdichter Steinfolie ausgeschlagenen Hauptraum über ein künstliches Bett plätschert, spürt man in der unteren Etage seine Kraft, wenn es auf dem Rückweg durch die vibrierenden Leitungen strömt. Hier befinden sich auch auf einem Tischchen Wasserteststreifen, ein Gefäß mit Kristallsteinen sowie Wasserkocher und Porzellanfilter zur Kaffeebereitung. Eine Schöpfkelle liegt parat: Man darf also das gereinigte Mainwasser probieren. Mit „Diversion“, Umleitung, hat der in Berlin lebende Künstler Asad Raza seine Arbeit für den Portikus überschrieben.

Razas Vielseitigkeit macht vor keiner disziplinären Grenze halt. Der 1974 mit pakistanischen Wurzeln in Buffalo, New York, geborene US-Amerikaner studierte Literatur und Film an der Johns Hopkins University und der New York University. Er hat für die Tagespresse über Tennis geschrieben und Ausstellungen kuratiert, wie zum Beispiel gemeinsam mit Hans Ulrich Obrist „Mondialité: Or the Archipelagos of Édouard Glissant“ in der Villa Empain in Brüssel 2017, wo er als künstlerischer Leiter tätig war. Als Künstler installierte Raza einen Tennisplatz in einer Mailänder Kirche, arbeitete mit jungen Bäumen auf der Whitney Biennale und zuletzt mit Erde im Berliner Gropius-Bau und…

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