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Ausstellungen: München · von Heinz Schütz · S. 300 - 302
Ausstellungen: München , 2012

Heinz Schütz
Ends of the Earth

»Land Art bis 1974«
Haus der Kunst, München, 11.10.2012 – 20.1.2013

Das historische Bewusstsein, das die Differenz zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Vorher und Nachher, oder gar zwischen Alt und Neu betont, wird heute allzu gerne als naiver „Linearismus“ marginalisiert. Insbesondere jüngere Kunst löst Geschichte in die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen auf. Sie macht Kunstgeschichte zum Steinbruch für die unterschiedlichsten Formen ahistorisch-präsentischer Aneignung. Vor diesen Hintergrund kommt der von Philipp Kaiser und Miwon Kwon kuratierten Ausstellung „Ends of the Earth“ ein besonderer Stellenwert zu. Mit dem Blick auf einen eingrenzbaren vergangenen Zeitraum betreibt sie die Historisierung von Kunst. Als erste, groß angelegte Museumsrückschau präsentiert sie die Anfänge der Land Art und ihre Ausformungen bis ins Jahr 1974.

Der Begriff „Land Art“ kristallisierte sich Ende der Sechzigerjahre heraus und wurde immer wieder als Synonym für „Earth Art“ und „Earth Works“ verwendet. Die Entwicklung der Land Art steht, was die Exponate der Ausstellung vorführen, aber der Katalog leider nicht reflektiert, in engem Zusammenhang mit dem Sechzigerjahre-Boom von neuen Kunstrichtungen wie etwa Anti-Art, Auto-Destructive Art, Behaviour Art, Body Art, Concept Art, Enviromental Art, Junk Art, Minimal Art, Narrative Art, Performance Art, Process Art, Kinetic Art, Sky Art, Video Art. Ganz anders als die Ismen der klassischen Moderne, bei denen es um die Erfindung neuer Stile und neuer Modi des Abbildens geht, stellen die „Arts“ nicht nur das überlieferte Gattungssystem mit seinen Malerei-Zeichnung-Skulptur-Unterscheidungen in Frage, sie rütteln immer wieder am Fundament der Kunst und ihren Institutionen. Das Resultat ist ein neuer Werkbegriff, der…



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