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Ausstellungen: Köln · von Martin Seidel · S. 314 - 315
Ausstellungen: Köln , 2005

Martin Seidel
Georges Adéagbo

…vor der Geschichte der Entdeckungen…
DC: Projektraum, Museum Ludwig, 30.10.2004 – 20.2.2005

Die Documenta 11 war ein Segen für Georges Adéagbo und seine Installation „‘L’explorateur et les explorateurs devant l’histoire de l’exploration’…! Le théâtre du monde..!“ (‘Der Entdecker und die Entdecker vor der Geschichte der Entdeckungen ..! Welttheater’). Sie verhalf dem 1942 in Cotonou/Benin geborenen Autodidakten, der erst vor einem Jahrzehnt zufällig von einem französischen Kurator und Kunstsammler entdeckt und aus völliger künstlerischer Isolation gerissen wurde, zum endgültigen Durchbruch. Das Museum Ludwig kaufte nun die raumgreifende und wie programmatisch zum postkolonialistischen Konzept der Kasseler Veransatltung passende Installation zum Preis von 80.000 Euro und machte den Beniner Georges Adéagbo neben dem Kongolesen Bodys Isek Kingelez zum zweiten afrikanischen Künstler der Sammlung.

Die Documenta-Errungenschaft des Museum Ludwig im ehemals so genannten „Heldensaal“ des Museums ist den neuen ortsspezifischen Gegebenheiten des Museums und der Stadt angepasst. So ist sie vor allem um „kölsche“ Elemente bereichert: um einen Aushang der „BILD-Zeitung etwa mit dem Titel „Alarm beim FC – Poldi: Aufstieg oder ich bin weg!“; um Schallplattencover von De Bläck Fööss („Lück wie ich un du“ oder „Links eröm rechts eröm“) oder der „Kölsche Evergreens“; um Fotos von Kölner „Sehenswürdigkeiten“ oder um Karnevalsrelikte.

Im Ganzen ist bei der Kölner Documenta-Version aber Alles beim Alten geblieben. Wie immer mit seiner persönlichen und mit der Weltgeschichte verwoben, findet sich in der Raummitte, dem thematischen Zentrum seiner Arbeiten, das von geschnitzten Säulen umstandene (unterdessen vom Termitenbefall befreite) Holzschiff; an den Wänden ringsum in mehreren ungeordnet-geordneten Zonen…


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