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Ausstellungen: Paris · von Amine Haase · S. 304 - 308
Ausstellungen: Paris , 2014

Amine Haase
Hiroshi Sugimoto

»Aujourd’hui, le monde est mort«
Beim Tod der Kunst dabei sein

Palais de Tokyo, Paris, 25.4. – 7.9.2014

Weltuntergangsstimmung – der Künstler als Seher und Prophet oder als Augenzeuge und Dokumentarist? Im Pariser Palais de Tokyo, eines der lebendigsten Ausstellungshäuser und stets am Puls der Zeit, wird in diesem Jahr „L’état du ciel“, der Zustand des Himmels, befragt. Schon der Titel lenkt auf die dunkle Seite des Planeten. Denn das Motto ist eine Verkürzung von Victor Hugos Erkenntnis „L’état normal du ciel, c’est la nuit“ (Der normale Zustand des Himmels ist die Nacht). Das „Vorgebirge des Traums“ (Le promontoire du songe, aus dem der Satz stammt,) kann in die „Heiterkeit der Dämmerung“ führen, aber auch in Chaos und Unglück. Mit weit geschlossenen Augen, eyes wide shut, folgen wir den Künstlern, die uns die Befindlichkeit der Welt als Collage ihrer Beobachtungen und Reflexionen, ihrer Befürchtungen und Klagen vorführen. Die Gleichzeitigkeit der Ausstellungen „All that falls“ und „Aujourd’hui le monde est mort – Lost human genetic archive“ (Heute ist die Welt gestorben – Verlorene menschliche Gen-Datenbank) unterstreicht die Rolle der Kunst als Kommentar zu Vergangenheit und Gegenwart, aber auch als Seismograph für Zukünftiges.

Hiroshi Sugimoto hat die ersten Sätze aus Albert Camus‘ Roman „Der Fremde“ (Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern. Ich weiß nicht.“) als Leitmotiv für die 33 Stationen seiner post-planetaren Gedanken variiert und die Welt sterben lassen. So wie Camus fragt, welchen Wert der Mensch einer wertlosen absurden Welt geben kann,…



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