Jessica Morgan
Feuer und Rauch in Gwangju
Sabine B. Vogel sprach mit der Kuratorin der 10.Gwangju Biennale
Nachdem sich 2012 fünf Frauen die künstlerische Leitung der Gwangju Biennale teilen mussten, wurde zur Jubiläumsausgabe 2014 wieder auf das Prinzip der einen, verantwortlichen Person zurückgegriffen und die englische Kuratorin Jessica Morgan (geb. 1968) bestimmt. Gerade zur neuen Direktorin der Dia Art Foundation (USA) ernannt, arbeitete Morgan bisher als Kuratorin an der Tate London, zeigte dort u.a. Carsten Höller, Dominique Gonzalez-Foerster, Gabriel Orozco – Künstler, die auch jetzt in der südostasiatischen Biennale vertreten sind. Vor der Tate arbeitete Morgan als Chefkuratorin am Institute of Contemporary Art in Boston und kuratierte die Urs Fischer-Ausstellung für das MOCA Los Angeles.
Für Gwangju wählte Morgan 105 KünstlerInnen aus 36 Ländern aus, recherchierte intensiv in Süd Korea, wie sie erzählt, und hat eine überzeugend globale Mischung zusammengestellt. Gwangju, gut 300 km südlich von Seoul gelegen, gilt als traditionell linkspolitische Stadt, die bekannt ist für den Mai-Aufstand 1980, als die Menschen gegen die Militärdiktatur und für mehr Demokratie demonstrierten – was blutig niedergeschlagen wurde. Wie baut Morgan diesen Kontext in ihre Biennale unter dem Titel „Burning Down the House“ ein?
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Sabine B. Vogel: Die 10. Gwangju Biennale steht unter dem Titel „Burning Down the House“ – wie haben Sie diesen Titel befunden?
JESSICA MORGAN: Um ehrlich zu sein: Ich mochte den Titel immer schon und habe gewartet, wann ich den einsetzen kann. Als ich die Einladung für Gwangju erhielt, schien es mir der passende Titel zu sein. Für mich hat es sich als…
