vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: Video - 20 Jahre später · S. 91 - 100
Titel: Video - 20 Jahre später , 1985

“Kein Geld in der Bank”

Interview mit Robert Ashley über seine Video-Oper “Perfect Lives”
von Gislind Nabakowski

1930 in Ann Arbor (Michigan, USA) geboren war Gründer und Regisseur der legendären Once-Gruppe (1965-69), einem kollektiven Musiktheater. 1974 schrieb der Komponist seine erste TV-Oper “Music With Roots in the Aether”, die noch auf dokumentarischen Techniken basierte. Seine Video-Oper “Perfect Lives” entwickelte sich musikalisch aus den live Performance, wie sie Mitte der 70er Jahre in den USA und Europa üblich waren. Die Video-Oper besteht aus sieben etwa jeweils ca. 30 Minuten langen Episoden. John Rockwell nannte sie einmal “ein großes Werk des innovativsten Medienkünstlers Amerikas”. “Perfect Lives” wurde als “Spektrum verknoteter Leitmotive” mit der Absicht hergestellt, ein breites Publikum mit Avantgarde-Musik vertraut zu machen. Bisher nie gesehene Effekte der high tec, völlig neue Bilder, begleitet von Ashleys hypnotisch singender Stimme, schaffen einen Kleinstadtmythos, der 1980 in den USA spielt. Die “Anti-Oper” hat eine exquisite Schaltstruktur und sprüht vor Witzen über die traditionelle Oper. Gefördert wurde sie ab 1978 vom “Kitchen” (Center for Video, Music and Dance, New York), durch das auch Meredith Monk, Philip Glass, John Cage u.a. bekannt wurden. 1984 wurde sie vom “Channel Four” (London) in voller Länge ausgestrahlt, begleitet von einem Porträt Robert Ashleys von Peter Greenaway. Die Oper konnte nur durch das Zusammenwirken eines ungewöhnlichen Künstlerteams zustande kommen. Die Sänger und Komponisten Jill Kroesen und David Van Tieg-hem verkörpern 14 Personen, sich selber ständig doubelnd, deren Alltag miteinander verwoben wird. Mehrere LPs und Kassetten sind zu der Oper erschienen. “Perfect Lives”…

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei