Mexiko
Erick Meyenberg
NOS MARCHÁBAMOS, REGRESÁBAMOS SIEMPRE [WENN WIR WEGGINGEN, KAMEN WIR IMMER ZURÜCK]
Kommissarin: Ana Catalina Valenzuela González Kuratorin: Tania Ragasol Ort: Arsenale
Eine riesige 4-Kanal-Videoinstallation umrahmt eine lange Tafel, die den Raum durchschneidet. Thema von Erick Meyenbergs (geb. 1980, Mexiko) Pavillon ist ein Familienessen bzw. die Schwierigkeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen – was besonders für Migrant*innen gilt. Wie wirkt sich die Familiengeschichte auf die nächste Generation aus? Wie kann die Verbindung zur angestammten Heimat aufrechterhalten werden, wie können sinnvolle Fäden geknüpft werden? Wie lange hält Fremdsein an? Diese Fragen habe der Künstler mit der Kuratorin vorab diskutiert, erklärt eine Assistentin im Pavillon. Die Eltern von Meyenbergs Mutter stammen aus dem Libanon, seine Urgroßeltern aus Deutschland. Als er mit seinen Verwandten über die Familiengeschichte reden wollte, sei es schwierig gewesen – „als würde man mit Geistern reden.“ Einen Weg fand er über Freunde: In Italien lebend, aus Albanien eingewandert, feierten sie Feiertage beider Länder, sangen in beiden Sprachen – was er sich immer gewünscht habe. Er überzeugte sie, ein Abendessen mit Essen, Musik und Geschirr aus ihrer Heimat zu veranstalten. Sie stellten den Tisch auf ein Feld und – ihrer Tradition entsprechend – deckten auch leere Gedecke für Vergangenes und Zukünftiges dazu. Meyenberg filmte das Ereignis, das jetzt im Pavillon zu sehen ist, ein Treffen voller Leid und Glück, Verlust und Zukunft.
Auf dieses Ereignis bezieht sich der lange Tisch in der Pavillonmitte. Er sei „Symbol für die Idee eines neuen, temporären Dazugehörens“, wird erklärt. Allerdings wirkt der…