Nachrichten
Museen
Nach einem Brand im Packraum des KUNSTHAUS ZÜRICH und den nun notwendigen Sanierungsarbeiten bleiben „die Sammlungsräume im Altbau voraussichtlich bis Ende des Jahres geschlossen. Auch 400 Gemälde müssen von Russpuren gereinigt werden, was mehrere Monate dauert. Als Brandursache wird ein technischer Defekt bei einem „batteriegetriebenen Kleingerät“ vermutet.
Die Berliner LIEBERMANN-VILLA am Wannsee und die Stiftung Brandenburger Tor feiern in diesen Wochen den 175. Geburtstag des Malers Max Liebermann (1847–1935). Liebermann zählt zu den bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus. Als Gründungsmitglied und Präsident der Berliner Secession setzte er sich für die Anerkennung der frühen künstlerischen Moderne ein, die im konservativen Zeitgeist des Wilhelminismus um 1900/1910 in weiten Teilen des Bürgertums noch einen schweren Stand hatte.
HUMBOLDT-FORUM-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh ist mit der Jahresbilanz seiner Institution zufrieden: seit der Eröffnung des Berliner Humboldt-Forums vor rund einem Jahr wurden dort 1,5 Mill. Gäste gezählt. Für die Ausstellungen wurden 820.000 Eintrittskarten verkauft; das Programm umfasste 4.500 Führungen und 390 Veranstaltungen. Zum Vergleich: mit ca. 2,7 Mill. verkauften Tickets pro Jahr ist der Louvre das weltweit am meisten besuchte Kunstmuseum.
Die ALFRED EHRHARDT STIFTUNG blickt auf 20 Jahre ihres Bestehens zurück. Eine Jubiläumsausstellung vom 17. September bis zum 23. Dezember 2022 in den Berliner Räumen der Stiftung würdigt das gesamte künstlerische Schaffen Alfred Ehrhardts (1901–1984) unter dem Motto „vier Frauen, vier Blicke“.
Kaum ein öffentliches Bauvorhaben in Köln blieb in den letzten Jahren von Pannen, Verzögerungen und Verteuerungen verschont. Jetzt heißt es auch, der geplante Erweiterungsbau für das WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM auf dem Nachbargrundstück dauere länger und werde teuer. Mit den veranschlagten 95 Mill. Euro käme man wohl nicht aus. Der Baugrund ist instabil. Lorenz Deutsch, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Kölner Stadtrat, ist ungehalten: „Es ist ein Trauerspiel, wie in Köln mit Kulturbauten umgegangen wird“. 2011 wollte man mit der Sanierung des RÖMISCH-GERMANISCHEN MUSEUMS beginnen und den Bau 2021 wieder eröffnen, doch bis heute ist dort noch kein einziger Hammerschlag erfolgt. Eine „Vorplanung“ liegt aber erst jetzt vor. Baudezernent Markus Greitmann meldete soeben eine Verteuerung von 41 auf 91,2 Mill. Euro und nennt dies „vertiefte Kostenschätzung“.
Die STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Städtische Galerie im Lenbachhaus München restituierten fünf Kunstwerke an die Nachfahren von Carl Heumann. Als Vertreter der Erbengemeinschaft nahm der in den USA lebende Michael Heumann die Werke entgegen.
Die STIFTUNG HAMBURGER KUNSTSAMMLUNGEN hat der Hamburger Kunsthalle als Dauerleihgabe drei Werke der libanesisch-US-amerikanischen Schriftstellerin und Malerin Etel Adnan (1925–2021) überlassen. „Die drei Gemälde sind herausragende Beispiele für Adnans malerisches Werk, das sich zwischen den Disziplinen Poesie und Malerei, Wort und Bild bewegt. Ihre politisch aufgeladenen literarischen Werke sind eine starke Stimme des Feminismus und der Friedensbewegung. Etel Adnans Werke sind leuchtende, pastos aufgetragene Farbschichten, die sich in ihren kleinformatigen Ölgemälden zu klaren und eindringlichen Kompositionen verbinden. Sie selbst beschrieb die Malerei als eine Möglichkeit, aus der Begrenztheit der Sprache auszubrechen und Dinge und Gefühle wiederzugeben, für die Worte nicht ausreichen.
Obwohl die Kriegshandlungen in der Ukraine sich sechs Monate nach Beginn der russischen Invasion auf den Osten des Landes konzentrieren, gibt es in Kiew dennoch immer wieder mal Bombenalarm. Trotzdem bemüht man sich in der Hauptstadt wieder um einen halbwegs normalen Alltag, und so hat nun auch das Kiewer PINCHUK ART CENTER seit dem 16. Juli 2022 seine Pforten wieder geöffnet.
Mit einem dreitägigen Eröffnungsfest feierte das DEUTSCHE MUSEUM MÜNCHEN nach umfassender Sanierung seine Wiedereröffnung. Der Eingang erfolgt als Übergangslösung derzeit über ein neues Glasgebäude an der Corneliusbrücke. 2025 zieht der Eingangsbereich dann wieder in den Museumshof um.
Kulturpolitik
Zahi Hawass, früherer ägyptischer Minister für Altertumsgüter, fordert seit Jahren von der STIFTUNG PREUSSISCHER KULTURBESITZ (SPK) die Rückgabe der Büste der NOFRETETE an sein Land, allerdings vergeblich. Denn bei der SPK ist man der Ansicht, die Büste seinerzeit rechtmäßig erworben zu haben. Die Büste wurde 1912 entdeckt und 1913 im Rahmen einer Fundteilung mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Deutschland gebracht. Sie befindet sich heute im Ägyptischen Museum / Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel. Ägypten war zum fraglichen Zeitraum 1912 / 13 britisches Mandatsgebiet. Daher argumentieren die Befürworter einer Rückgabe, es handele sich um koloniale Raubkunst, denn das wertvolle Objekt (Versicherungswert: ca. 300–400 Mill. Euro) sei nicht unter den Bedingungen der Ägypter, sondern jenen der britischen Besatzer nach Berlin gelangt.
Kulturstaatsminsterin CLAUDIA ROTH hatte zu einem Arbeitsgespräch über Einsparpotenziale an ENERGIE IM KULTURBEREICH ins Bundeskanzleramt eingeladen: „Auch dem Kulturbereich drohen durch steigende Energiepreise und die knappen Gasreserven schmerzhafte Einschnitte.“ Doch wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck uns nun dazu aufruft, bereits im Sommer das Gas einzusparen, das wir im kommenden Sommer dringend benötigen, lässt sich im Museum die Klimaanlage nicht ohne weiteres herunter dimmen: „Es gilt ein Museumsklima zu finden, das größere Breiten und Anpassungen an die Jahreszeiten zulässt, ohne das Sammlungsgut zu schädigen“, lässt die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) dazu verlauten.
Der ehemalige FLUGHAFEN BERLIN-TEMPELHOF wird von der landeseigenen Tempelhof GmbH bewirtschaftet. In den Hangars 2 und 3 hatte der Kurator WALTER SMERLING mit seiner Bonner Stiftung für Kunst und Kultur eine private Kunsthalle Berlin etablieren wollen – sehr zum Unmut der lokalen Kunstszene, denen stattdessen eine „Halle für alle“ vorschwebte. Allein schon die Bezeichnung „KUNSTHALLE BERLIN“ empfanden Smerlings Gegner als „dreiste Anmaßung“; denn der Name suggeriere, es würde sich um eine öffentliche Institution handeln, was aber nicht der Fall sei „.Die Empörung wuchs, weil Smerlings Ausstellungsprogramm keineswegs der von Ateliernot, beschränkten Ausstel-lungs-Chancen und prekären Einkommen geplagten Kreativszene diente, sondern seiner von einer gut geölten PR-Maschinerie beworbenen Event-Kunst-Schau“, reportierte die „Berliner Zeitung“.
In unmittelbarer Nähe zur Nationalen Mahn- und GEDENKSTÄTTE BUCHENWALD sollten sieben Gedenkbäume an 1.600 getötete Kinder und Jugendliche und sechs namentliche Häftlinge des KZ Buchenwald erinnern, nämlich die deutschen Kommunisten Emil Carlebach, Otto Kipp, Erich Loch, Reinhold Lochmann und August Stötzel, sowie den französischen Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Marcel Dassault. Unbekannte sägten diese Erinnerungsbäume ab. Außerdem wurde auf einem Wegweiser ein Hinweis zerkratzt, der zu den Aschegräber leitet, in denen die KZ-Wächter 1944 / 1945 die verbrannten Toten aus dem Krematorium einfach abkippten. Die Stadt Weimar hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise zur Aufklärung der Schändung dieses Denkmals ausgesetzt.
Biennalen
LA BIENNALE DE LYON wird vom den Kuratoren Sam Bardaouil und Till Fellrath, Gründer der 2009 in New York und München gestarteten multidisziplinären Kuratorenplattform artReoriented ausgerichtet und läuft bis zum 31. Dezember. Das Kuratorenteam wurden kürzlich in die Leitung des Museums Hamburger Bahnhof in Berlin berufen und verantworten auch den französischen Pavillon auf der diesjährigen Biennale von Venedig. www.labiennaledelyon.com
Seit 1993 findet die Wanderbiennale MANIFESTA alle zwei Jahre an einem anderen Ort statt. Hedwig Fijen, Gründerin der Manifesta, ließ via „Artnew News“ verlauten, dass die Manifesta 2028 in der Ukraine ausgerichtet wird. Die Ausstellung könne dann einen Beitrag zum „Wiederaufbau und zur Stärkung des kulturellen Ökosystems und der Infrastruktur“ leisten. Kiew hatte sich schon zweimal als Austragungsort für eine Manifesta beworben. Der Krieg pro-russischer Separatisten im Donbass verhinderte jedoch 2018 den Zuschlag. Aus der Bewerbung verschiedener Städte treffen Hedwig Fijen und der Vorstand der Manifesta.
Die 17. ISTANBUL BIENNALE findet vom 17. September bis zum 20. November 2022 statt. Organisiert wird die Biennale von der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst (IKSV); kuratiert wird sie von Ute Meta Bauer, Amar Kanwar und David Teh. Die Veranstaltung erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet Istanbuls.
www.bienal.iksv.org
Das Goethe-Institut Mailand organisiert die Teilnahme der Bundesrepublik Deutschland an der 23. TRIENNALE MILANO INTERNATIONAL EXHIBITION. Red Forest, ein interdisziplinäres Netzwerk, kuratiert den Beitrag im Deutsche Pavillon unter dem Titel „Nomadic Cosmologies and Fugitive Power – Red Forest Radiograms“. Bis zum 11. Dezember 2022 präsentiert der Deutsche Pavillon sogenannte „Radiograms“. „Hierbei handelt es sich um neun experimentelle Hörbeiträge, die sich um den Kampf für ökologische Gerechtigkeit und eine transformative Zukunft drehen.“
www.triennale.org
Die SINGAPORE BIENNALE wird vom 16. Oktober 2022 bis zum 19. März 2023 ausgerichtet. Sie trägt den simplen Namen „Natasha“, und das erklärt das Organisationsteam: durch diesen „Akt der Namensgebung“ bewege man sich weg „von der Wahrnehmung einer Biennale als mega-thematische Ausstellung und hin zu einer Auseinandersetzung mit der Art und Weise, wie Kunst und das, was als etwas anderes als Kunst betrachtet wird, tief mit dem Thema und der Materie des Lebens verbunden sein kann“.
www.singaporebiennale.org
Das Team des Berliners Magazins „ARCH+“ und Architekturgemeinschaft Büro Juliane Greb (Leipzig / Gent) werden gestalten den deutschen Pavillon auf der nächsten Architekturbiennale von Venedig (20. Mai bis 26. November 2023). Diese Entscheidung gab das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen bekannt. Die Kommission unter Vorsitz von Peter Cachola Schmal, dem Direktor des Frankfurter Architekturmuseums, entschied sich für Arch+ wegen deren Pläne für den Umbau von Architektur, vor allem auch in klimatischer Hinsicht, und für das Büro Juliane Greb.
Die CASABLANCA BIENNALE findet seit 2012 statt; feiert nun ihr 10-jähriges Bestehen. Gründer ist der marokkanische Künstler und Mäzen Mostapha Romli; finanziert wird die Veranstaltung aus dem marokkanischen Staatshaushalt. Sie findet an verschiedenen Orten in der Stadt statt. Die künstlerische Leitung liegt bei der Kunsthistorikerin und Kuratorin Christine Eyene. Ihrem Team gehören Selma Naguib (Marokko), Patrick Nzazi Kiama (Demokratische Republik Kongo / Frankreich) und Juste Constant Onana Amougui (Kamerun) an.
Die diesjährige Ausgabe von BERGEN ASSEMBLY (bis 6.11.2022) steht unter dem Leitmotiv „Yasmine and the Seven Faces of the Heptahedron“. Das Publikum ist eingeladen, „Yasmine auf ihrer Suche nach einer geheimnisvollen Form, einem siebenseitigen festen Körper namens Heptahedron, zu folgen.“ Unterwegs begegnet man „sieben rätselhaften Figuren: dem Professor, dem Bonimenteur, dem Mopedfahrer, dem Wahrsager, einem Akrobaten, dem Kohlenmann und dem Touristen.“ Die sieben Figuren repräsentieren „sieben Ausstellungen, die jeweils aus drei künstlerischen Perspektiven bestehen“. Ein Side Magazine begleitet das Projekt.
www.2022.bergenassembly.no
Die INDUSTRIAL ART BIENNALE in Istrien unter dem Motto „Landscape of Desire“ wurde verschoben. Neuer Termin ist der 13. Mai bis 30. Juni 2023. Die Ausstellung ist als „experimentelles Laboratorium“ konzipiert. Sie geht „von der industriellen Topografie Istriens und Rijekas“ aus und reflektiert die Phänomene, welche „die soziale und kulturelle Landschaft der Region geprägt haben“. Geografisch konzentriert sich die Biennale auf die drei Städte Labin, Pula und Rijeka, wobei aber auch die Nachbarorte Raša, Vodnjan und Opatija einbezogen werden.
Messen
Die erste Ausgabe der PARIS+ PAR ART BASEL wird vom 20. bis 23. Oktober im Grand Palais Éphémère ihre Premiere feiern. Die Schweizer Messegesellschaft MCH hatte Clément Delépine mit der Generaldirektorin Virginie Aubert und dem stellvertretenden Direktor Maxime Hourdequin ernannt. Im Januar wurde bekannt, dass die Art-Basel Muttergesellschaft MCH durch eine Ausschreibung die etablierte Messe Foire Internationale d’Art Contemporain (Fiac) ihren angestammten Herbst-Platz im Grand Palais beraubte. Die PARIS PHOTO darf dagegen weiterhin in dem prestigeträchtigen Gebäude bleiben. So titulierte WELT: „In Paris präsentiert sich die Art Basel nun als Dampfwalze, mit einer tadellosen, typisch schweizerischen Organisation.“
VINCENZO DE BELLIS bekleidet ab August 2022 die neu geschaffene Position des Direktors für Messen und Ausstellungsplattformen bei der ART BASEL, wie das „Handelsblatt“ meldete. Damit wurde unterhalb der Position von Global Director Marc Spiegel „eine neue Management-Position“ eingerichtet. De Bellis war bis 2016 Direktor der Mailänder Kunstmesse Miart und arbeitete zuletzt Kurator am Walker Art Center in Minneapolis. Außerdem war er Leiter von Italics, einem Ausstellungsorojekt von sechzig italienischen Galerien. In seiner neuen Funktion soll de Bellis „die Leitungsteams der vier Art Basel-Messen in Basel, Paris, Hongkong und Miami Beach leiten“ und Marc Spiegel direkt berichten.
Der Regent’s Park ist wieder Austragungsort der FRIEZE LONDON mit moderner und zeitgenössischer Kunst (12.–16. Okt. 2022). Zeitgleich findet dort auch die Frieze Masters mit älterer Kunst statt. Insgesamt sind 280 Galerien zugelassen. Sicherlich wird man es in London als Herausforderung begreifen, dass die Art Basel im Herbst mit einer neuen Filialmesse in Paris startet. Frieze hingegen versucht, sich ebenfalls ein weiteres Standbein zu verschaffen unf führte Anfang September 2022 eine neue Messe Frieze Seoul durch.
ART SALON ZÜRICH nennt sich eine neue Kunstmesse, an der sich „28 mehrheitlich Schweizer aber auch internationale Galerien“ beteiligen. Sie wird vom 28. September bis zum 02. Oktober 2022 auf dem Areal der Werkstadt Zürich in Zürich-Altstetten ausgerichtet. Es soll schwerpunktmäßig „zeitgenössische Kunst in Gegenüberstellung zu etablierten Künstlerpositionen der Kunst der Moderne gezeigt werden.“ Mehrheitlich umfasst das Angebot dabei Kunst nach 1945.
Die CI-CONTEMPORARY ISTANBUL findet in diesem Jahr zum 17. Mal statt. Der Zeitraum 16. bis 18. September 2022 ist für Previewgäste ausgewiesen; Publikumstage sind der 19. bis 20. September. Ein neuer Austragungsort ist seit 2021 Tersane Istanbul am Goldenen Horn, wo in Nähe einer alten Schiffswerft ein multifunktionaler urbaner Gebäudekomplex entwickelt wurde. Im vergangenen Jahr konnten 57 Galerien die soeben erst fertig gestellten Hallen bespielen. Die Messeleitung hat sich image- und marketingstrategisch bewusst für eine Anbindung an diesen Bereich des modernen Istanbul entschieden
Die ART INNSBRUCK fand seit 1997 statt und heißt jetzt ARTFAIR INNSBRUCK (27.–30.10.2022). Veranstaltet wird diese Messe bislang von „IA international artfairs GmbH“ mit Johanna Penz als Direktorin; inzwischen taucht im Impressum allerdings „PEFA Fine Art Ltd“, ein Unternehmen mit Sitz in Dublin, als Veranstalter auf. Das Konzept knüpft an die bisherige Messetradition an: Zeitgenössische Kunst, Klassische Moderne, Pop Art und weitere Strömungen des 19.–21. Jahrhunderts mit Gemälden, Arbeiten auf Papier, Auflagenobjekten, Originalgraphiken, Skulpturen, Objekte und Installationen sowie Künstlerbüchern und Fotografien mit dem Schwerpunkt nach 1960, aber auch Neue Medien mit Digitalkunst und NFTs.
Nach der Sommer-Messe mit Fotografie versteht sich der zweite Teil der CONTEMPORARY ART RUHR (C.A.R.) 2022 im Herbst auf der Essener Zeche Zollverein als „innovative Messe“. Vom 28. bis zum 30. Oktober 2022 präsentieren innovative Galerien für zeitgenössische Kunst, Institutionen, Kunstprojekte und ausgewählte C.A.R. Talente ihr Programm. Parallel finden Sonderausstellungen, die C.A.R.-Video-Lounge sowie ein Rahmenprogramm mit Performances und Workshops statt.
Die KUNST ZÜRICH wird vom 27. bis zum 30. Oktober 2022 in der Halle 550 der ehemaligen Fabrikhallen hinter dem Bahnhof in Zürich-Oerlikon abgehalten. Eine Preview ist für den 26. Oktober 2022 von 16 bis 21 Uhr angekündigt, die eigentliche Vernissage ist dann am Freitag, 27. Oktober 2022 ebenfalls von 16 bis 21 Uhr. Die 70 Kojen werden mit Malerei, Skulptur, Fotografie und Medienkunst bespielt. „Die Kunst Zürich versteht sich aber nicht nur als klassischer Marktplatz, die Förderung des heimischen Schaffens durch das Statement Schweizer Kunst-, ist ebenso ein grosses Anliegen.“
Hochschulen
1920 gründete Johann „Hans“ Riegel in Bonn einen Süßwarenkonzern und nannte ihn nach den ersten beiden Buchstaben seines Vor- und Nachnamens sowie des Standortes Bonn „HARIBO“. Bekanntestes Produkt sind die seit 1922 angebotenen Gummibärchen „Goldbären“. Zum 100jährigen Jubiläum beteiligten sich die Studierenden der ALANUS HOCHSCHULE für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn mit über 70 Entwürfen an einem Design-Wettbewerb für eine limitierte Goldbären Design-Edition. Nun bringt das Unternehmen die 450 g-Dose in Goldbä-ren-Form mit sechs Designs in den Handel.
PROF. OLIVER KOSSACK wurde vom Erweiterten Senat der HOCHSCHULE FÜR BILDENDE KÜNSTE DRESDEN zum neuen Rektor gewählt. Kossack wurde 1967 in Tel Aviv geboren und ist in Tel Aviv / Israel, Canberra / Australien und Jakarta / Indonesien aufgewachsen. Seit 1991 wohnt Kossack in Leipzig. Dort hatte er an der HGP Leipzig studiert und 1998 seine Meisterschülerprüfung abgelegt, arbeitete dann ab 1999 an der HGB als Assistent. 2010 erhielt er dort eine Professur für die künstlerische Lehre in den künstlerischen Werkstätten.
MARINA ABRAMOVIC übernimmt zum Wintersemester für ein Jahr lang die PINA BAUSCH-PROFESSUR an der FOLK-WANG UNIVERSITÄT DER KÜNSTE in Essen. Die Professur ist nach der 2009 gestorbenen Wuppertaler Tanzkünstlerin Pina Bausch benannt, die an Folkwang Universität ihre Tanzausbildung erhielt. Marina Abramovic führt seit 1973 Performances durch, in denen sie sehr oft die physischen und psychischen Grenzen auslotet. In Essen will die in vier Arbeitsphasen mir 25 Studierenden aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft zusammen arbeiten.
Vom September 2022 bis zum 1. Januar 2023 stellen 37 Studierende der WEISSENSEE KUNSTHOCHSCHULE berlin ihre Arbeiten zum Thema „Stadt“ im Berliner „ZAK – Zentrum für Aktuelle Kunst auf der Zitadelle Spandau“ aus. „Die Gruppenausstellung ,Big City Baby‘… gibt Einblicke sowohl in den Status quo als auch in die Vielfalt der zeitgenössischen jungen Malerei und Grafik… Zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, Krise und Glück befassen sich die jungen Künstler*innen der weißensee kunsthochschule berlin mit den unterschiedlichen Facetten des Urbanen.
Galerien
ESTHER SCHIPPER eröffnet im September 2022 ihren ersten Standort in Asien. „Esther Schipper SEOUL befindet sich in der Gyeonglidan-Straße im Zentrum von Seoul, in einem neu renovierten Gebäude, das von studioMDA entworfen wurde, und wird von Sunil Kim, dem Geschäftsführer, geleitet. Es wird als asiatisches Zentrum für die Künstler der Galerie fungieren und Gespräche und Interaktionen zwischen innovativen, historisch bedeutsamen zeitgenössischen Künstlern und ihren Werken und der lokalen Kunst- und Kulturgemeinschaft ermöglichen.“ Die Räumlichkeiten umfassen zwei Ausstellungsräume, zwei Büros und eine Dachterrasse mit weitem Blick über das Namsan-Gebiet.
DAMIEN HIRST eröffnete am 9. September 2022 eine Ausstellung in der Londoner Newport Gallery mit einer Laufzeit bis zur Frieze Art Fair (12.–16.10.2022). Der Künstler kündigte an, dass dort in der Galerie an jedem Tag einige seiner Papierarbeiten verbrannt werden sollen. Die digitalen Versionen von 10.000 Blättern hatte Hirst für je 2.000 Dollar verkauft. Nun müssen sich alle, die ein Werk gekauft haben, dazu entscheiden, ob sie die Papier arbeit oder die NFT-Version behalten wollen – beides zusammen geht nicht; eine der beiden Versionen wird auf jeden Fall zerstört. Bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurden mehr als 4.200 Token gegen physische Werke eingetauscht.
Die GALERIEN THOMAS FISCHER aus Berlin-Mitte, OFFICE IMPART aus Berlin-Moabit und SOY CAPITÁN aus Berlin-Kreuzberg sind für den diesjährigen VBKI-PREIS nominiert (10.000 Euro). Der Preis wird vom Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) „für ein herausragendes Ausstellungsvorhaben und den Gesamtauftritt einer Galerie vergeben. Dabei sollen vor allem junge Galerien mit mindestens drei, maximal 15 Jahren Markterfahrung ausgezeichnet werden.“ Die Preisverleihung findet zur Berlin Art Week statt (14.–18. September 2022).
Das AUKTIONSHAUS DOROTHEUM eröffnet im Herbst 2022 eine Repräsentanz in Hamburg. Direktorin des Dorotheum Hamburg und zugleich Geschäftsführerin von Dorotheum Deutschland ist Dr. Katharina Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein. „Die Kunsthistorikerin und Historikerin hat 18 Jahre lang die Sotheby’s Niederlassung in Hamburg und zuletzt zusätzlich auch die Niederlassung in München als Senior Director geleitet. Davor hat sie die Sotheby’s Repräsentanz in Prag aufgebaut und als Gründungsdirektorin das Mucha-Museum in der tschechischen Hauptstadt eröffnet.“
Das ZADIK – Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung – hat einen Förderverein gegründet. Er heißt „GESELLSCHAFT ZUR FÖRDE-RUNG DES ZADIK E.V.“ Vorsitzende ist Yasmin Mahmoudi, die als Rechtsanwältin u. a. Stiftungen, Sammler und Galerien zu allen Fragen des Kunstrechts berät und den Praxistag der Galerien moderiert. „Das ZADIK | Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung ist ein wissenschaftliches Institut der Universität zu Köln und widmet sich der Archivierung, Aufbereitung, kritischreflektierenden Erforschung und Vermittlung der Historie, Strukturen, Kontexte und Entwicklungen internationaler Kunstsysteme… Als weltweit erstes Spezialarchiv zur Geschichte des Kunsthandels wurde das ZADIK 1992 gegründet und 2020 an die Philosophische Fakultät der Universität zu Köln überführt.“
Personalien
AI WEIWEI wurde 65 Jahre alt. „Kurz vor seinem ,falschen‘ Geburtstag kritisiert der Künstler nicht nur das Unrechtssystem in China, sondern auch den Westen.“ (Live-NewsAmerica) Eigentlich ist er am 18. Mai 1957 geboren, doch wurde es erst später eingetragen, damit er nicht als uneheliches Kind galt. Der Konzeptkünstler, Dissident und Aktivist war als Regimegegner in China 2011 drei Monate lang inhaftiert und hatte bis 2015 Reiseverbot. Schon 2009 hatten die chinesischen Behörden einen Blog von ihm gesperrt; er war immer wieder Repressalien ausgesetzt, u. a. wegen angeblicher Wirtschaftsvergehen. Später durfte er das Land verlassen und nahm eine Gastprofessur in Berlin wahr. Ab 2021 ließ er sich in Portugal nieder. Neben Skulpturen und Installationen umfasst sein künstlerisches Werk Buch- und Filmprojekte. Er nahm 2007 an der Kasseler documenta und 2013 an der Biennale von Venedig teil.
RICHARD ARMSTRONG kündigte gegenüber der „Financial Times“ an, „irgendwann im nächsten Frühjahr“ als Direktor des New Yorker Guggenheim Museums Solomon R. Guggenheim Foundation zurücktreten zu wollen. Der 73-jährige hatte das Museum 15 Jahre lang geleitet und sieht den verjüngten Vorstand auf einem guten Weg.
CLAES OLDENBURG starb im Alter von 93 Jahren in New York. Neben Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jasper Johns und Robert Rauschenberg gehört er zu den Begründern der Pop Art in den 1960er Jahren. Ab 1976 arbeitete Oldenburg mit der niederländischen Künstlerin Coosje van Bruggen zusammen. Oldenburgs erste Bilder in den 1950er Jahren waren noch vom Einfluss des Abstrakten Expressionismus geprägt, waren aber nicht völlig ungegenständlich. 1958 begann er, Assemblagen aus Abfall und Pappmaché zu formen; Mitte der 1960er Jahre fing Oldenburg dann an, Alltagsgegenstände durch Monumentalisierung zu verfremden.
ANN-KATHRIN EICKHOFF und ELISA R. LINN sind ab August 2022 für die künstlerische Leitung der HALLE FÜR KUNST LÜNEBURG E.V. gemeinsam verantwortlich. Ann-Kathrin Eickhoff ist bereits seit dem Frühjahr 2021 künstlerische Leiterin der Institution. Mit der gemeinsamen Leitung knüpfen Eickhoff und Linn an ein Modell an, das in der Halle für Kunst seit ihrer Gründung im Jahr 1995 gepflegt wird. Das Programm widmet sich nicht nur „den Bedingungen und Umständen der Produktion und Präsentation von zeitgenössischer Kunst und Ausstellungen, sondern bezieht sich auch auf die sozialen, Lebens- und Arbeitsbedingungen in Bezug auf die zeitgenössische Kultur“.
ALISTAIR HUDSON wird am 1. April 2023 wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand des ZKM-Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Er tritt dann die Nachfolge von Peter Weibel an, der das ZKM seit 1999 geleitet hat. Hudson leitet seit 2018 zwei Museen in Manchester, nämlich das die städtische Manchester Art Gallery und The Whitworth, das Museum der Universität Manchester mit kunst- und kulturhistorischen Sammlungen aller Gattungen. In Karlsruhe besteht Hudsons Aufgabe in der „wissenschaftlich-künstlerischen Leitung sowie“ der „konzeptionellen Entwicklung und strategische Ausrichtung der Stiftung.
KATARZYNA WIELGA-SKOLIMOWSKA übernimmt im Herbst 2022 die Leitung der KULTURSTIFTUNG DES BUNDES. Sie löst Hortensia Völckers ab, die die Stiftung seit ihrer Gründung 20 Jahre lang geleitet hatte. Kulturstaatsministerin Claudia Roth lobt Wiega-Skolimowska vor allem wegen „ihres besonderen Interesses für interdisziplinäre Modellprojekte und unterrepräsentierte Perspektiven“.
GÜNTHER OBERHOLLENZER ist ab dem 1. Oktober 2022 Künstlerischer Leiter der KÜNSTLERHAUS VEREINIGUNG, GESELLSCHAFT BILDENDER KÜNST-LERINNEN UND KÜNSTLER ÖSTER-REICHS. Er gestaltet dann „in enger Zusammenarbeit mit dem Programmausschuss der Vereinigung das Ausstellungsund Veranstaltungs-Programm der nächsten Jahre“.
OLAF KRÖCK hat seinen Vertrag als INTENDANT DER RUHRFESTSPIELE bis zum 31. Juli 2026 verlängert. „Olaf Kröck ist seit dem 1. August 2018 Intendant der Ruhrfestspiele. Seit Beginn seiner Intendanz hat er… die Ruhrfestspiele wieder stärker politisch ausgerichtet. In der Spielzeit 2022, den ersten vollständig live durchgeführten Ruhrfestspielen nach zwei Jahren Coronapandemie, hat Olaf Kröck unter dem Motto ,Haltung und Hoffnung‘“ einen Spielplan mit 210 Veranstaltungen aufgestellt.
HERBERT W. FRANKE (1927–2022), Pionier der COMPUTERKUNST, starb im Alter von 95 Jahren. Franke war Künstler, Science Fiction-Autor, Kurator, Mathematiker, Physiker und Höhlenforscher. 1979 war er Mitbegründer der Ars Electronica. Die ZEIT bezeichnete Franke als „den prominentesten deutsch schreibenden Science-Fiction-Autor“, Herbert W. Franke entwickelte auch eine rationale Kunsttheorie.
DR. ACHIM SOMMER, seit 2006 Leiter des MAX ERNST-MUSEUMS in Brühl, verabschiedet sich Ende August 2022 in den Ruhestand. In seine Amtszeit fielen mehr als 60 Sonderausstellungen, darunter mit Neo Rauch (2007), Christo und Jeanne-Claude (2010), Man Ray (2013) oder Karin Kneffel (2022). Seine Nachfolgerin wird Madeleine Frey, bislang Leiterin der Galerie Stadt Sindelfingen, kommunales Museum für moderne und zeitgenössische Kunst.
MAX HOLLEIN, seit 2028 Direktor des METROPOLITAN MUSEUM OF ART in New York City, ist ab Juli 2023 zusätzlich zu dieser Funktion dann auch Geschäftsführer des Museums. Der amtierende Geschäftsführer Dan Weiss will diesen Posten im kommenden Jahr aufgeben. Damit baue Hollein „seine Führungsrolle am Metropolitain Museum aus“, bescheinigt ihm der „Deutschlandfunk“.
Preise
MONIKA SPRÜTH empfängt in diesem Jahr den ART COLOGNE-PREIS. Sie gründete 1983 ihre Galerie in Köln, als die Domstadt die führende Kunstmetropole in Deutschland war und sich auf Augenhöhe mit New York messen konnte. „Zusammen mit Rosemarie Trockel zielte Monika Sprüth auf die historisch längst überfällige Stärkung der Bedeutung der künstlerischen Arbeit von Frauen. Neben der Präsentation wichtiger malerischer und konzeptueller Positionen von George Condo, Walter Dahn, Peter Fischli & David Weiss, Alighiero Boetti und John Baldessari lag der eigentliche Schwerpunkt der Galerie in der Vermittlung der Werke damals junger Künstlerinnen wie Jenny Holzer, Barbara Kruger, Louise Lawler, Cindy Sherman und natürlich Rosemarie Trockel.“ 1998 erfolgte die Partnerschaft mit Philomene Magers, die ebenfalls eine Galerie in Köln leitete, und 2003 gründeten die beiden Galeristinnen eine Filiale in London. 2008 erfolgt der Umzug von Köln nach Berlin.
ANNA UDDENBERG darf 2023 den OVERBECK-PREIS FÜR BILDENDE KUNST entgegennehmen. Ihre „anthropomorphen, puppenähnlichen Skulpturen und Installationen“ sind stilistisch der Post Digital Art-Bewegung zuzuordnen. Die schwedische Künstlerin studierte in Stockholm und an der Frankfurter Städel-Schule. In Deutschland war die in Stuttgart, Tübingen und Essen in musealen Gruppenausstellungen vertreten. In der Bonner Bundeskunsthalle hatte sie 2019 eine Einzelausstellung.
BERLINDE DE BRUYCKERE, belgische Bildhauerin, empfing den Iserlohner Kunstpreis des KUNSTVEREINS VILLA WESSEL ISERLOHN (20.000 Euro). In ihren Werken befasst sie sich mit der Verletzlichkeit von Mensch und Natur. Mit der Preisverleihung ist eine Ausstellung in der Villa Wessel bis zum 6. November 2022 verbunden. Weiter ist noch bis zum 8. Januar 2023 eine Ausstellung von Berlinde de Bruyckere im Arp Museum Bahnhof Rolandseck zu sehen. Dort verweist der Ausstellungstitel „PEL / Becoming the figure“ auf „ein zentrales Thema ihres künstlerischen Schaffens“. „Pel“ heißt im Niederländischen schälen oder pellen und „beschreibt einen für die Künstlerin signifikanten skulpturalen Vorgang, bei dem sie oftmals ihre Figuren und Formkonglomerate aus ihren Hüllen herausschält.“
Samuel Kortey Baah, Diana Ejaita, Jessica Ekomane und Pınar Öğrenci wurden für den VILLA ROMANA PREIS 2023 ausgewählt. Der Villa Romana Preis wird seit 1905 vergeben und gilt als ältester Kunstpreis Deutschlands. Er ist mit einem mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Villa Romana, in Florenz, einem freien Atelier sowie einem monatlichen Stipendium in Höhe von 1.500 Euro verbunden.
Karo Akpokiere, Jody Korbach, Almut Linde, Sarah Lüdemann, Anna Nero, Stefan Panhans und Andrea Winkler, Charlotte Perrin, sowie Stefanie Unruh sind für den PAULA MODERSOHN-BECKER KUNST-PREIS 2022 nominiert. Sie stellen vom 26. November 2022 bis zum 5. März 2023 in der Kunstpreis-Ausstellung im Worpsweder Barkenhoff und in der dortigen Großen Kunstschau aus. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 26. November 2022.
AMBRA DURANTE gewann den PREIS DER ART KARLSRUHE (15.000 Euro). Sie wird von der Berliner Galerie Friese vertreten. „Mit Humor und Ironie behaupten sich ihre Werke, die ein Feuerwerk an Figuration zünden, innerhalb dessen sich die Figuren immer wieder selbst verlieren“, hieß es in der Laudatio. Der Preis wird für die beste One-Artist-Show der Karlsruher Kunstmesse vergeben. Er soll durch den Ankaufsetat den Ausbau der Art Karlsruhe Collection fördern. Stefan Rohrer und die Galerie Scheffel aus Bad Homburg durften sich über den Loth-Skulpturenpreis freuen (20.000 Euro).
FRANCIS ALŸS ist der nächste Träger des WOLFGANG HAHN-PREISES, und zwar für 2023. Die Preisverleihung ist voraussichtlich am Vorabend der Art Cologne am 14. November 2023. Der in Antwerpen geborene Künstler zog 1986 nach Mexiko und ist seit 1990 bildnerisch tätig. Er arbeitet „medienübergreifend mit Malerei, Zeichnung, Aktionen, Installation, Video und Fotografie. In den letzten 20 Jahren hat er zahlreiche Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften auf der ganzen Welt durchgeführt, von Südamerika bis Nordafrika und dem Nahen Osten. Francis Alÿs bespielt bis November 2022 den belgischen Pavillon der 59. Biennale von Venedig.“
www.museum-ludwig.de
SIMON PFEFFEL nahm im Sprengel Museum Hannover den Kunstpreis „HANNES MALTE MAHLER – IT IS ART®“ entgegen (120.000 Euro). Bis zum 15. Oktober 2022 realisiert der Performancekünstler in Hannover sein Projekt „100daysofperformances“. Er führt 100 Tage lang in ununterbrochener Folge jeden Tag eine neue Performance auf: „Pfeffels Performances erinnern nicht nur durch den Zeitraum von 100 Tagen an die documenta, es entstehen in dieser Zeit auch 100 kollektive Kunsterlebnisse, 100 ephemere soziale Plastiken, die erst durch die spontane Hilfe des Publikums realisiert werden“. Orte und Zeiten der Performances sind abrufbar unter www.100daysofperformances.com
ISA SCHIECHE erhält das zweite BAKER TILLY KÜNSTLER-STIPENDIUM, das 2022 im Düsseldorfer KIT-Kunst im Tunnel vergeben wird. In diesem Jahr werden insgesamt drei solcher Stipendien ausgeschüttet, und zwar an Studierende oder Alumni der Düsseldorfer Kunstakademie. Ihre Arbeiten sind noch bis zum 18. September 2022 bei KIT-Kunst im Tunnel (Mannesmannufer 1 b) zu sehen. Zusätzlich wurde ein Sonderpreis von 1.500 Euro vergeben an Camilla Steinum für ihre ortsbezogene Arbeit „You Can Move“.
Antoinette Yetunde Oni, Lena von Goedeke, Petja Ivanova (Sonderstipendium Mensch-Maschine) sowie Tina Wilke und Laura Fong Prosper (Sonderstipendium Mensch-Maschine) sind VISIT-STIPENDIATINNEN. VISIT ist das Artist-in-Resi-dence-Programm der E.ON Stiftung mit einem Themenbezug zu „Energie“. Die für dieses Jahr vier ausgewählten Projekte werden mit je 20.000 Euro gefördert. Lena von Goedecke transformiert das grüne Mineral Olivin in Außenskulpturen. Antoinette Yetunde On betreibt Materialstudien über eine tropische Wasserhyazinthe, die Flüsse verseucht. Ivanova experimentiert mit Bioplastik und „intelligenten Kleidungsstücken“. Wilke und Prosper verbinden analoges Filmmaterial, künstliche Intelligenz und Biomaterialien miteinander.
MARCELO VIQUEZ ist Träger des MALLORCA INTERNATIONAL ART AWARD 2022 in der Kategorie „Mittlere Schaffensphase“ erhält ein Preisgeld von 12.500 Euro. In der Kategorie der unter 35-jährigen Nachwuchskünstlerinnen wurde Alba Suau ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro zuerkannt. Die Auszeichnung soll die „Arbeit von Künstlerinnen und Künstlern fördern, die auf Mallorca leben oder mit der Insel verbunden sind.
MONIRA AL QADIRI erhält den Preis der TRIENNALE KLEINPLASTIK FELLBACH (5.000 Euro). Ein Nachwuchspreis hing an Stéphané Edith Conradie (2.500 Euro). Die Preisverleihung ist am 1. Oktober 2022; die Triennale läuft noch bis zum 3. Oktober 2022.
OLENA PRONKINA gewann den CLAUS MICHALETZ PREIS (10.000 Euro). Die Auszeichnung würdisgt künstlerische Positionen in und aus Osteuropa; sie wird vom Berliner KVOST-Kunstverein Ost e. V. vergeben. Pronkina aus der Ukraine ist diesjährige KVOSt-Stipendiatin.
Ausschreibungen
In der Zeit von 10.–12. Oktober 2022 können Bewerbungen für den Msgr. OTTO MAUER-PREIS 2022 eingereicht werden. Bedingung ist die österreichische Staatsbürgerschaft; für Deutschsprachige in Südtirol die italienische Staatsbürgerschaft oder ein ordentlicher Wohnsitz seit mindestens fünf Jahren in Österreich. Das Höchstalter beträgt 45 Jahre. Das Preisgeld beträgt 11.000 Euro. www.otto-mauer-fonds.at
Zusammen mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang vergibt die ALFRIED KRUPP VON BOHLEN UND HALBACH-STIFTUNG zwei Stipendien für das Programm „Zeitgenössische deutsche Fotografie“. Wer sich bewirbt, muss seit mindestens drei Jahren in Deutschland leben. Das Stipendium ist mit 10.000 Euro dotiert. Bewerbungsschluss ist der 24. Oktober 2022. Bewerbungen an: www.ntrag.krupp-stiftung.de
Die Stadt Speyer lobt den mit 6.000 Euro sowie einer eigenen Publikation dotierten HANS PURRMANN-PREIS aus „und fordert mit dieser Ausschreibung öffentlich zur Bewerbung auf.“ Altersgrenze: 35 Jahre. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2022.
Die KUNSTSTIFTUNG INGVILD UND STEPHAN GOETZ in Kooperation mit der Sammlung Goetz und der Akademie der Bildenden Künste München schreibt einen Medienkunstpreis in Höhe von 5.000 Euro aus. Wer an der Münchener Kunstakademie in einer Abschlussklasse studiert oder das Studium jüngst absolviert hat, kann sich bis zum 25. November 2022 bewerben.
Das Stift Klosterneuburg schreibt den ST.-LEOPOLD-FRIEDENSPREIS für humanitäres Engagement in der Kunst aus. Der Preis wird für Werke der bildenden Kunst aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Bildhauerei verliehen. Die aktuelle Auslobung steht unter dem Thema: „Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“. Das Preisgeld beträgt 12.000 Euro. Deadline ist der 30. September 2022.
www.stift-klosterneuburg.at/stift-und-orden/kunst-und-kultur/leopoldfriedenspreis
Die BIBLIOTHEK HANS GLAUBER und der Bildungsausschuss Toblach schreiben den Wettbewerb „Bee happy“ aus. Es geht metaphorisch um „Bienen, die alle glücklich machen“ und allgemein durch das Glück, das die Natur den Menschen beschert. Zugelassen sind Malerei, Collagen und Grafik. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2022.
www.bibliothek-toblach.com.
Der PREIS DES VESTISCHEN KÜNSTLERBUNDES ist zum Thema „prinzip_ ordnung“ ausgelobt und mit 1.500 Euro dotiert: Geografische Eingrenzung: Nur Bewerbungen aus NRW. Zugelassen sind alle künstlerischen Bereiche. Deadline: 2. Oktober 2022.
www.vestischer-kuenstlerbund.de
Der KUNSTPREIS DER STADT MARKT-HEIDENFELD ist zum Thema „Prima Klima!?“ ausgelobt. Zugelassen sind Zeichnungen; die Bewerbung ist auf den Regierungsbezirk Unterfranken und den Main-Tauber-Kreis beschränkt. Das Preisgeld beträgt 2.000 Euro. Deadline: 13. Oktober 2022
www.marktheidenfeld.de
Die KUNSTSTIFTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG schüttet jährlich Gelder ca. 20 Stipendien in Höhe von max. 12.000 Euro aus. Die Auslobung gilt für die Sparten Bildende Kunst, Musik. Voraussetzungen: erster Wohnsitz oder Arbeitsschwerpunkt in Baden-Württemberg; Altersgrenze 35 Jahre. Deadline: 15. Oktober 2022.
Der MEDIENPREIS HIV/AIDS der Deutschen AIDS-Stiftung ist mit 15.000 Euro dotiert und der JUGEND Medienpreis mit 3.000 Euro. Einsendenschluss für beide Wettbewerbe ist der 15. Januar 2023. Einzureichen sind für den Medienpreis formlos und in dreifacher Ausfertigung zum Thema HIV und AIDS.
WEITERE NACHRICHTEN aus dem Kunstbetrieb finden Sie täglich aktualisiert auf WWW.KUNSTFORUM.DE
Die wichtigsten Kunstnachrichten der Woche per E-Mail in unserem WÖCHENTLICHEN NEWSLETTER:
Melden sie sich kostenfrei an!