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Gespräche mit Künstlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 182 - 197
Gespräche mit Künstlern ,

Pierre Soulages

Wunschlos verliebt in Schwarz
Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Die École de Paris hat in den Maler Pierre Soulages, 1919 als Sohn eines Kutschenbauers im südfranzösischen Rodez geboren, ihren renommiertesten Vertreter. Dieser Grandseigneur mit Passion für das Licht in Schwarz, dessen Malerei alle Moden und Bewegungen überlebt hat, steht heute dar wie eine große Ausnahmeerscheinung. 1946 zog er nach Paris, und seine Malerei, bald als Kontrapunkt zum abstrakten Expressionismus in Amerika wahrgenommen, fand schnell weltweit Beachtung. Am 24. Dezember letzten Jahres feierte er seinen 100.Geburtstag, und der Louvre ehrte ihn bis zum 9. März dieses Jahres mit einer ungewöhnlichen Ausstellung. Bei der ersten documenta in Kassel 1955 war Pierre Soulages unter den Teilnehmern der Jüngste. Am 30. Mai 2014 wurde ihm in seiner Geburtsstadt Rodez das Musée Soulages gewidmet.

Heinz-Norbert Jocks: Warum der Weggang von Rodez?

Pierre Soulages: Nach Paris kam ich zum ersten Mal im Alter von 18 Jahren. Ich verließ meine Geburtsstadt, um die Aufnahmeprüfung an der École des Beaux-Arts zu machen. Mein Berufswunsch war, Zeichenlehrer zu werden. Vom Lehrplan enttäuscht, kehrte ich nach Rodez zurück. Nicht aber, ohne zuvor Ausstellungen von Cézanne und Picasso gesehen und in den Louvre gegangen zu sein. Nach meiner Demobilisierung 1941 wohnte ich in Montpellier, wo ich oft das Musée Fabre besuchte. Während des Krieges hörte ich wegen des Militärdienstes zeitweilig mit der Malerei auf und kehrte 1946 nach Paris zurück.

Was Ihre Malerei betrifft, scheint Schwarz Ihr ewiger Begleiter zu sein. Seit wann?

Schon immer, seit meiner Kindheit.

Warum sind…


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von Heinz-Norbert Jocks

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