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Titel: post-futuristisch. Kunst in dystopischen Zeiten · von Ann-Katrin Günzel · S. 156 - 163
Titel: post-futuristisch. Kunst in dystopischen Zeiten ,

Stefanie Zoche

Blind Date with the Future
Ein Gespräch von Ann-Katrin Günzel

Stefanie Zoche (* 1965 in München), lebt und arbeitet in München. Von 1998 – 2014 hat sie gemeinsam mit der Künstlerin Sabine Haubitz als Künstlerinnen-Duo Haubitz+Zoche gearbeitet, seit deren Tod im Jahr 2014 stellt sie unter ihrem Namen aus. Sie beschäftigt sich seit vielen Jahren und in unterschiedlichen Medien mit dem Thema des Klimawandels. Auch in ihren jüngsten Arbeiten stehen ökologische Fragestellungen im Fokus.

Ann-Katrin Günzel: Mit der Arbeit „Blind Date“ hast Du bereits 2006 gemeinsam mit Sabine Haubitz einen BMW geflutet, um auf den Klimawandel als ein aktuelles Thema zu verweisen. Mir gefällt das künstlerische Bild des durch Überschwemmung gestoppten Autos als Einstieg in unser Gespräch sehr gut, weil damit ein von den Futuristen als Sinnbild des Fortschritts gefeiertes Objekt seiner Mobilität (und damit Funktion) beraubt wird und das (zweifelhafte) Bild der Freiheit und der gerade in Deutschland so wichtigen „freien Fahrt“ in Frage gestellt wird. Für mich erscheint diese Arbeit geradezu sinnbildlich „post-futuristisch“. Kannst Du dem zustimmen?

Stefanie Zoche: Ja, das ist eine interessante Sichtweise! Natürlich ging es uns ähnlich wie den Futuristen um das Auto als Sinnbild für Mobilität und technischen Fortschritt, allerdings unter umgekehrtem Vorzeichen. Für Blind Date haben wir das Bild eines in einer Überflutung schwimmenden Autos, wie man es im Kontext des Klimawandels immer häufiger in den Medien sieht, aufgegriffen und ad absurdum geführt: Das Wasser befindet sich im Innenraum des Autos und reicht uns sprichwörtlich bis zum Hals. Damit haben wir ein…


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von Ann-Katrin Günzel

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