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Titel: post-futuristisch. Kunst in dystopischen Zeiten · von Franco Berardi · S. 112 - 117
Titel: post-futuristisch. Kunst in dystopischen Zeiten ,

Zukunft: Erschöpfung

von Franco Berardi

„Die antike Philosophie hat uns gelehrt, den eigenen Tod zu akzeptieren, die moderne Philosophie den der anderen“— Michel Foucault *

* Originalzitat: „la philosophie antique nous apprenait a accepter notre propre mort, la philosophie d’aujourd’hui la mort des autres“ – Michel Foucault

Kinder

Fridays for future: zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit (und der Kinder) sieht sich eine Generation dem Aussterben als einer realen Möglichkeit gegenüber. Millionen sehr junger Menschen folgen dem Aufruf Greta Thunbergs und protestieren in den Straßen der Welt gegen die Aussicht auf eine schreckliche, eventuell sogar auf überhaupt keine Zukunft.

Die folgenden Worte, die Greta Thunberg am 22. September 2019 vor den Vereinten Nationen sagte, markieren dabei einen Wendepunkt: „You have stolen my dreams and my childhood with your empty words,“ […] „And yet I’m one of the lucky ones. People are suffering. People are dying. Entire ecosystems are collapsing. We are in the beginning of a mass extinction. And all you can talk about is money and fairy tales of eternal economic growth. How dare you!“

Diese Worte stellen nicht nur ein Vorwurf gegen die unfähige und arrogante politische Klasse der Welt dar, sie sind eine Anklage gegen wirtschaftliche Obsession. So wie Greta das Märchen des ewigen wirtschaftlichen Wachstums anprangert, wird klar, dass die Millennial Generation demselben Feind gegenübersteht, dem meine Generation bereits vor 50 Jahren gegenüberstand: dem Kapitalismus, der fanatischen Besessenheit von Wachstum, Anhäufung und Profit.

50 Jahre sind seitdem wirkungslos vergangen, wahrscheinlich weil meine Generation durch politischen Aberglauben gelähmt wurde, durch das Vorurteil,…

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