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Magazin: Aktionen, Pläne & Projekte · von Claudia Wahjudi · S. 489 - 488
Magazin: Aktionen, Pläne & Projekte , 1998

Claudia Wahjudi
Strategien für den Alltag

Das Künstlerinnenprojekt Goldrausch

Die Berliner Initiative “Goldrausch” hat Anlaß für ein kleines Jubiläum: Wenn im April der neue Kurs beginnt, zählt das bundesweit erste Fortbildungsprogramm für Bildende Künstlerinnen die 150. Teilnehmerin – und ein weiteres Jahr ohne Kürzungen.

Das “Goldrausch Künstlerinnenprojekt” ist in eine Lücke auf dem Bildungsmarkt gestoßen. Seit 1990 will die Initiative Künstlerinnen verschiedener Sparten Kenntnisse in den Bereichen Präsentation, Management, Kunstmarkt und Kulturpolitik vermitteln und, wie es in der Eigenwerbung heißt, bei der “Bestimmung des Selbstverständnisses als Künstlerin und des Stellenwertes der eigenen Arbeit” helfen. Am Ende der Ausbildung sollen die Teilnehmerinnen fit sein, ihre Existenz als Selbständige zu sichern und sich auf dem Markt zu behaupten.

Das Angebot wendet sich an Künstlerinnen mit abgeschlossenem Hochschulstudium und Berufspraxis sowie Wohnsitz in Berlin. Eine zweiköpfige Jury entscheidet über die namentlich gekennzeichneten Bewerbungen; wer dann kommt, absolviert acht Monate lang zwölf Wochenstunden, nimmt an Exkursionen teil und diskutiert mit Museumsleitern, GaleristInnen oder KritikerInnen. Eine Ausstellung an einem Berliner Kulturhaus und, wichtiger noch, ein kleiner Katalog schließen in der Regel das Programm ab.

Hinter diesem Konzept stecken die Kuratorin Anne Marie Freybourg und die Künstlerin Hannah Kruse, die das Programm ausdrücklich nicht als Kulturprojekt, sondern als berufsqualifizierende Maßnahme verstanden wissen wollen. Vor allem diese Definition dürfte das Projekt vor Streichkonzerten geschützt haben: Es ist an andere Berufsprogramme für Frauen gekoppelt, für deren gemeinsamen Träger “Goldrausch” die Senatsverwaltung für Frauen und Arbeit zuständig ist. Die gibt jährlich fast 400.000 Mark allein für das Künstlerinnenprojekt aus, über das sie knapp vermeldet:…


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