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Titel: Der homoerotische Blick · von Heinz-Norbert Jocks · S. 166 - 178
Titel: Der homoerotische Blick , 2001

Ulf Poschardt
Von der Anmut des coolen Schwulen

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Ulf Poschardt, 1967 geboren, von 1988 bis 1993 als Redakteur bei der VOGUE und von 1995 bis 2000 als Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung tätig , kennt sich aus in der langen Geschichte spezieller Phänomene wie Mode und DJ-Culture. Noch im letzten Jahr erschien sein Buch, das er dem Adjektiv Cool widmete. Ein Wort, das als Bezeichnung popkultureller Phänomene taugte und recht schnell seine umgangssprachliche Karriere antrat, die heute offenbar ihren Höhepunkt feiert. Poschardt, der 1993 für ein Jahr nach New York ging, um dort für sein DJ-Culture-Buch, eigentlich seine Dissertation, zu recherchieren, zeichnet darin u.a. den Zusammenhang von Gay Life und einer Musik nach, die an den Körper appelliert und damit dessen Befreiung aus gesellschaftlichen Zwängen vorantreibt. Mit ihm sprach Heinz-Norbert Jocks in München über die Anmut des coolen Schwulen, über Männerbilder und Männerrollen, DJ-Culture und Gay Clubs, Fashion und Styling und über die Tendenzen einer Entwicklung, die fließende Übergänge schafft und die starren Grenzen zwischen Heterosexualität und Homosexualität storniert bzw. überflüssig macht.

Heinz-Norbert Jocks: Gibt es deiner Einschätzung nach so etwas wie einen homoerotischen Blick?

Ulf Poschardt: Vermute ja, nur wüsste ich jetzt nicht, ohne trivial zu werden, woran ich das festmachen sollte.

Mir fällt als erstes Standardbeispiel Jean-Paul Gaultier ein, der als Modemacher mit der Differenz von männlich und weiblich subversiv spielt.

Ja, aber das ist ein sich selbst im Wege stehendes Klischeebeispiel. Die Gender-Problematik ist bei allen Modemachern ein großes Thema, da sie die Maskerade von Anbeginn an…


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von Heinz-Norbert Jocks

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