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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 362 - 363
Ausstellungen: London , 2009

Edgar Schmitz
Walking In My Mind

Hayward Gallery, London, 23.6. – 6.9.2009

Nachdem mit der Psycho Buildings Ausstellung die brutalistische Hayward-Architektur zur Folie psycho-sinnlicher Erfahrungsreiche überformt worden war, präsentiert sich Walking in My Mind jetzt als Reihe mehr oder weniger begehbarer Geistes-Welten. An die Stelle sinnlicher Aufladungen und poetischer Verblendung tritt die Idee künstlerischer Kreativität als Thema und Material der Ausstellung, und wird als Reihe mehr oder weniger überwältigender und mehr oder weniger selbstreflexiver Situationen begehbar. Als Auftakt koppeln sich Keith Tysons schein-wissenschaftliche Weltdiagramme mit Yoshitomo Naras Atelierhäuschen zur Frage nach der künstlerischen Verarbeitung von Welt. Charles Averys Totalfiktion seines Inselreiches, das er in immer weiteren Kreisen illustriert und inszeniert, schließt sich daran an und verkoppelt Zeichnungen mit scheinbar dokumentarischen Vitrinen und einer Art verriegeltem Pavillon auf der Terrasse. Durch einen Spalt an der Tür lässt sich dessen Innenraum als Endlosspiegel mit Diskoboden mehr erahnen als sehen – falls man sich wirklich im Inneren der Endlosigkeitskammer befände, treibe einen die Vision wahnsinnig, behauptet Avery.

Mark Manders präsentiert nicht so sehr Innenansichten als vielmehr Variationen auf sein Thema des Selbstporträts, die sich zur Reihe schließen (Künstler als Skizze, als Raum, als Möbel, als Skulptur) und nicht zuletzt gerade darin interessant sind, wie sie den Betrachter im Unklaren lassen, was er mit diesen Gebilden letztlich anfangen sollte. Am entgegengestetzen Ende des Spektrums liegt Thomas Hirschhorns Hirn-Höhle aus Pappe und Paketband, die mit Dynamitmotiven, Bücherstapeln und Selbstmordrhetorik mittlerweile fast wie eine Karrikatur auf das Denken der Terrordekade erscheint. Was als provokatives Modell angelegt ist, ist…


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