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Ausstellungen: Bielefeld · von Michael Stoeber · S. 226 - 228
Ausstellungen: Bielefeld ,

Bielefeld
Yto Barrada

Bad Color Combos
Kunsthalle Bielefeld 25.03.–30.07.2023

von Michael Stoeber

Yto Barrada, 1971 in Paris geboren und in Tanger aufgewachsen, hat an der Sorbonne Politik und Geschichte studiert, danach Fotografie am „International Center of Photography“ in New York. Heute arbeitet die fran-zösisch-marokkanische Künstlerin mit einer Vielzahl an Medien, darunter Installation, Film, Fotografie, Textilien und Skulptur. Über ihre Werke hat sie einmal gesagt, dass sie alle mit Strategien des Überlebens und des Widerstandes gegen Unterdrückung befasst seien. Umso mehr erstaunt es die Besucher*innen ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld dort ein überwältigendes Farbschauspiel zu erleben. Entstanden ist diese Schau in Koproduktion mit dem Stedelijk Museum Amsterdam, wo sie zuvor schon gezeigt wurde. In ihr wartet die international hoch angesehene Künstlerin nicht nur mit eigenen herrlichen koloristischen Werken auf, sondern sie zeigt sie auch in Räumen, deren farbige Wände – adieu, white cube – anmuten, als wollten sie der traditionellen Präsentation alter Meister Konkurrenz machen.

Angeregt zum Tanz der Farben wurden die Ausstellungsmacher*innen von den Bad Color Combos, von Farbkombinationen, die nach herkömmlicher Meinung nicht gut zusammenpassen. Zusammengestellt hat sie, die der Schau den Titel gegeben haben, auf Anregung ihrer Mutter die junge Tochter der Künstlerin, Tamo. Die Suche nach solchen „Misfits“ ist ein Spiel, wie es für Yto Barrada charakteristischer nicht sein könnte. Es ist einerseits selbstreferentiell in Hinsicht auf ihre Kunst, weil es das Regelkonforme verwirft und für das Überraschende, noch nicht Gesehene und Gekannte eintritt. Andererseits hat es eine subtile pädagogische Dimension, die für Selbstermächtigung in der Erziehung plädiert. Auch da…

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