Die Welt ist eine Bühne – die Bühne ist voller Welten
Mixed Reality-Performances und die digitale Transformation der Bühnen
von Vesela Stanoeva
Während im Theater bereits seit einigen Jahrhunderten verschiedene Arten von Effekten eingesetzt werden, um das Erlebnis für das Publikum noch intensiver zu gestalten, bieten neue bahnbrechende Technologien eine einzigartige Möglichkeit, den Aufführungen eine zusätzliche Dimension zu verleihen. Die Theaterbranche und die performativen Künste experimentieren mit immersiven Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR), um zu sehen, wie diese Neuen Medien die Kunstform des Theaters und der Performance in neue Bahnen lenken können. Wenn Künstler*innen wie Szenograf*innen sich die neuen Digitaltechnologien zu eigen machen, können sie Erfahrungen und Erlebnisse schaffen, die an Wirkung und Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund bereichert der Einsatz der MR-Technologie die Aufführungsbühnen mit komplexeren immersiven und interaktiven Elementen und bietet auch neue Möglichkeiten, (non-lineare) Narrative zu inszenieren. Zahlreiche Künstler*innen, Choreograf*innen und Kollektive leisten seit geraumer Zeit hierzu Pionierarbeit. Die MR-Technologie findet zunehmend Einzug in Theaterstücke und Performances, wie die hier ausgewählten Beispiele zeigen und exemplarisch vorstellen:
Theo Triantafyllidis
Der 1988 in Athen geborene Künstler Theo Triantafyllidis ist bekannt für die Erschaffung virtueller Welten und ihrer hybriden Schnittstellen. In seiner Arbeit bringt er digitale und physische Realitäten auf unerwartete und fantasievolle Weise zusammen, was sich in komplizierten Systemen und weitläufigen Landschaften manifestiert.
Anti-Gone ist eine MR-Livestream-Performance, die auf der gleichnamigen Graphic Novel von Connor Willumsen basiert. Das Stück wurde 2020 auf dem Sundance-Filmfestival als hybrides Theaterstück uraufgeführt und ist nun als interaktiver Live-Stream auf YouTube zu…
