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Ausstellungen: Paris · von Luisa Fink · S. 271 - 273
Ausstellungen: Paris ,

Paris
Carte blanche à Anne Imhof, natures mortes

Palais de Tokyo 22.05.– 24.10.2021
von Luisa Fink

Die Ausstellung Natures Mortes von Anne Imhof entfaltet sich über drei Etagen in den monumentalen Räumen des Palais de Tokyo, dessen Architektur gegenüber dem Eiffelturm für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1937 als nationalistischer Prunkbau für die Augen und Kameras der Welt erbaut wurde. In Auseinandersetzung mit dem Betonbau und seiner Historie errichtete Imhof in dessen Inneren schmale Korridore aus Glas und Stahl, als Passage und Labyrinth. Sie bestimmen den Parcours der Ausstellung, die Imhof als ein Gesamtensemble aus Kunst, Architektur, Musik und Performance konzipierte.

Mit ihren zerkratzten Oberflächen und Graffitis erinnern die Korridore an klaustrophobische Settings wie eine Grenzanlage, einen U-Bahntunnel oder Catwalk – exponiert, unentrinnbar und überwacht. Diese Synthese aus Alltagsnähe, Brutalität und Ästhetisierung bildet eine Art Kontinuität für Imhofs eigene Arbeiten in der Ausstellung. Auf rund 15.000 Quadratmetern sind darüber hinaus dreißig weitere Künstler*innen wie Mohamed Bourouissa, Trisha Donelly oder Wolfgang Tillmans und historische Positionen wie Eva Hesse, Francis Picabia oder Paul Thek gezeigt. Die Ausstellung ist nach Imhofs letzten Inszenierungen Angst, Sex und Faust – ihr mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneter Beitrag 2017 im Deutschen Pavillon auf der 57. Biennale von Venedig – eine Präsentation, die ihre kollaborativen Praktiken fortführt und bekannte und neue Werke in einen unerwarteten Kontext stellt. In acht Kapiteln sind Installationen, Skulpturen, Gemälde, Videos, Soundarbeiten und Zeichnungen von Imhof und den von ihr eingeladenen Künstler*innen zu sehen.

So beispielsweise unmittelbar neben Imhofs Korridor im Eingangsbereich eine wandfüllende Projektion von Elaine…

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