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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 454 - 455
Ausstellungen: London , 2001

Edgar Schmitz
Century City. Art and Culture in the Modern Metropolis

Das Projekt ist denkbar breit angelegt: Kunst und Kultur des zwanzigsten Jahrhunderts unter der Perspektive der modernen Metropolen anzugehen. Wenn das vergangene Jahrhundert sich vor allem durch die neue Erfahrungswelt der modernen Großstadt von vorhergehenden Zeiten abgrenzt, lässt es sich, so die zentrale These der Ausstellung, als Geschichte des urbanen Umfeldes als kulturellem Leitbild schreiben. Von den klassischen Avantgarden bis zu Hollywood Spielfilmen wird so Städtisches vom Paris des frühen 20. Jahrhunderts bis zum Bombay der neunziger Jahre als Hintergrund und Modell für verschiedenartigste Äußerungen angesetzt.

Sobald sie zusammengedacht werden, eröffnen Stadt und Kunst aber auch ein immer weiter sich verdichtendes Spannungsgeflecht. In der Polarität von Innen und Außen stellen sich Fragen nach inhaltlichen Anbindungen, nach Produktion und Präsentation, nach Galerie und Stadtraum, Übernahme und Eingriff ebenso wie die Fragen nach der Spezifität eben dieser Konstellationen, ihrer historischen Bedingtheit wie ihrer Begrenzbarkeit.

Aber was ist überhaupt Stadt? Was ist Kunst in und aus ihr, und wie verhalten sie sich zueinander? Die Rollen sind in den verschiedenen hier präsentierten Situationen ebenso vielfältig wie die mit ihnen je unternommenen Versuche, des Phänomens Stadt im Museum überhaupt habhaft zu werden: ‘Moskau 1916-1930’ hätte ein Modell sein können und ist mit einer beeindruckenden Auswahl suprematistischer und konstruktivistischer Arbeiten und Architekturmodelle, Poster und Drucksachen die am reichsten bestückte Abteilung der Ausstellung. Stadt steht hier für Produktion und sozialen Raum, Engagement und seine neuen Bildersprachen. Und als immer auch utopische ist sie dabei derart modellhaft auch angemessen darzustellen….


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