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Ausstellungen: Bregenz · von Johannes Meinhardt · S. 442 - 444
Ausstellungen: Bregenz , 2001

Johannes Meinhardt
Daniel Buren

Les Couleurs Traversées. Arbeiten vor Ort
Kunsthaus Bregenz, 27.1. – 18.3.2001

Das Kunsthaus Bregenz ist ein bemerkenswerter Bau: ein geschlossener Würfel ohne Fenster, auf allen vier Seiten mit senkrechten, geätzten Glasplatten verkleidet, die einerseits transluzent sind, also Licht in das Innere fallen lassen, die andererseits jedoch selbst sehr stark auf das ständig wechselnde Licht reagieren. Im Inneren ist dieser Würfel in ein Foyer und drei Ausstellungsetagen unterteilt, welche nach oben durch transluzente Milchglastafeln abgeschlossen werden, durch die Licht in die Räume fällt. Ebenso wie die Außenhaut des Gebäudes sind diese Räume gegenüber dem Blick abgeschlossen, für das einfallende Licht jedoch offen. Eines der großen Themen von Daniel Buren, die Entgegensetzung und chiasmatische Überkreuzung von Innen und Außen (des Museums) wird so von diesem Bau selbst schon bearbeitet, als die Überkreuzung von totaler, fensterloser Abgeschlossenheit für den Blick und Offenheit für das Licht. Und eben diese Überkreuzung von Innen und Außen und das Auseinanderfallen von Blick und Licht, denen normalerweise derselbe räumliche Bereich zugewiesen wird, macht Buren in seiner Arbeit vor Ort zum Thema seiner Arbeit.

Alle drei Ausstellungsetagen des Kunsthaus Bregenz sind freigeräumt, von Stellwände befreit, und werden von Buren bespielt. Dabei greift er die module Architektur von Peter Zumthor auf, besonders das Raster der quadratischen Deckenelemente aus Mattglas (149 x 146 cm), die als Module die gesamte Architektur bestimmten, einschließlich der Öffnungen der Räume und der Verblendungen der Öffnungen. “Das scheinbar sehr einfache Gebäude von Peter Zumthor erweist sich bei näherer Betrachtung als außerordentlich komplex. Der architektonische Kunstgriff…



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von Johannes Meinhardt

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