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Ausstellungen: Köln · von Ann-Katrin Günzel · S. 279 - 281
Ausstellungen: Köln ,

Köln
Mapping the Collection

Museum Ludwig 20.06.– 11.10.2020
von Ann-Katrin Günzel

Die Ausstellung „Mapping the Collection“ eröffnete Mitte Juni im Museum Ludwig auf dem Höhepunkt der Anti-Rassismus-Demonstrationen in den USA. Damit wird sie zu einem aktuellen gesellschaftspolitischen Spiegel, der die momentanen Unruhen reflektiert, Rassismus und Unterdrückung in den USA auf der einen, sowie Proteste und Widerstandsbewegungen auf der anderen Seite aber auch in ihrer historischen Entwicklung beleuchtet und den bereits seit langem bestehenden Missständen eine Bildsprache verleiht. Aus einem Forschungsstipendium der Kuratorin Janice Mitchell hervorgehend, die mit Unterstützung der Terra Foundation als Research Fellow in American Art am Museum Ludwig zwei Jahre lang die hauseigene Sammlung US-amerikanischer Kunst der 1960er und 70er Jahre untersucht hat, weist „Mapping the Collection“ spannende neue Einblicke in die Bestände des Hauses auf. Mitchell hat in ihren Untersuchungen den herkömmlichen kunst-historischen Kanon hinterfragt und den Blick auf gender-theoretische, queere, feministische und post-koloniale Aspekte gelenkt.

Ausgehend von der Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents und dem damit einhergehenden Genozid an der indigenen Bevölkerung hat sie in dem Bild, das wir gewöhnlich von der US-amerikanischen Kunst dieser Zeit haben, strukturelle Defizite offengelegt. Denn meistens haben wir – und das gerade auch bei der von Peter und Irene Ludwig in den 1960er Jahren zusammengetragenen Sammlung – Pop Art, Minimal und Land Art vor Augen und damit auch weiße, fast ausschließlich männliche Künstler wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Smithson oder Donald Judd, nicht aber afroamerikanische und indigene Künstler*innen oder Latinx. Deren Bedeutung für die Kunst(geschichte) sichtbar zu machen, erfordert eine Auseinandersetzung mit der…

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von Ann-Katrin Günzel

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