Berlin
Katharina Grosse
It Wasn’t Us
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart 14.06.2020 – 10.01.2021
von Michael Nungesser
Endlich! Nun ist es den Freunden der Nationalgalerie in Berlin gelungen, die Galionsfigur der zeitgenössischen Malerei, Katharina Grosse für eine ortsspezifische Farbinstallation im Hamburger Bahnhof zu gewinnen. Die in Berlin lebende deutsche Malerin, von Larissa Kikol als „Ikone für Mut und Konsequenz“ (Kunstforum International 268, S. 44) bezeichnet, zählt zu den international angesehensten Künstlern und hat in den letzten zwanzig Jahren in großen Häusern der Welt Einzelausstellungen gehabt. Das reicht von Gyeongju / Südkorea, Los Angeles und Mailand über Houston, Stockholm, Chicago, Cleveland, New York, Prag und Shanghai bis zur Doppelschau mit Jackson Pollock im Museum of Fine Arts in Boston (2019).
Katharina Grosse, 1961 in Freiburg im Breisgau als Tochter der Künstlerin Barbara Grosse geboren, studierte an den Kunstakademien von Münster und Düsseldorf; Lehrer waren die Maler Norbert Tadeusz und Gotthard Graubner. In ihrer Wahlheimat Berlin, wo sie sich von Ute Frank und Georg Augustin ein eigenes Atelierhaus hat bauen lassen, ist sie 2003 mit dem Fred-Thieler-Preis geehrt worden, der ihr einen temporären malerischen Eingriff auf der Fassade der Berlinische Galerie ermöglichte, und 2009 bespielte sie die Temporäre Kunsthalle Berlin. In vielen ihrer musealen Präsentationen hat Grosse auch Tafelbilder ausgestellt, in denen sie das Spannungsfeld vom Abstrakten Expressionismus bis zu den Mal-Erkundungen von Gerhard Richter als Inspirationsquelle nutzt. Das Besondere ihrer Malkunst beruht auf dem von ihr präferierten Werkzeug, der Spritzpistole, die große, raumgreifende malerische Eingriffe erlaubt, d. h. „dass Malerei sich nicht nur auf…