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Ausstellungen: Hannover · von Rainer Unruh · S. 248 - 250
Ausstellungen: Hannover ,

Hannover
Phyllida Barlow

Breach
Kurt Schwitters Preis 2022 der Niedersächsischen Sparkassenstiftung

Sprengel Museum 15.10.2022 – 19.03.2023

von Rainer Unruh

Phyllida Barlow ist die Frau der Stunde. Nicht nur, weil sie 2022 den Kurt Schwitters Preis gewonnen hat. Sondern auch, weil sie in ihrer Kunst den Gedanken des Kreislaufs von Stoffen und der Wiederverwertung von Materialien, der in der Postwachstumsökonomie des 21. Jahrhunderts von zentraler Bedeutung ist, auf so schlichte wie überzeugende Weise verwirklicht. Ihr Werk „Breach“, das zurzeit im Hannover zu sehen ist, wird nach dem Ende der Ausstellung in seine Einzelteile zerlegt und an Künstler*innen oder Einrichtungen wie Kindergärten etc. verschenkt. „Es wird in die Gesellschaft recycelt“, sagt Carina Plath, Kuratorin der Ausstellung und stellvertretende Direktorin des Sprengel Museums.

Aber noch ist „Breach“ da, unübersehbar mit seinen gewaltigen Ausmaßen. Die Installation nimmt fast die ganze Halle in Beschlag und erstreckt sich über eine Länge von 35 Metern, bei einer Breite von zwölf und einer Höhe von sieben Metern. Man steht vor einem Mix aus Abenteuerspielplatz und archaischer Festung. Die Struktur, die alles zusammenhält, besteht aus farbigen Holzbalken, die miteinander verschraubt wurden. Das ist auch nötig, denn die Balken liegen kreuz und quer übereinander, als hätten Riesen, für die Statik ein Fremdwort ist, Mikado gespielt. In der Höhe stößt das Holz fast gegen die Decke.

Es ist schon fast ein Klischee, wenn man sagt, Installationen seien raumbezogen. Bei Phyllida Barlow geht die Rücksicht auf den Ausstellungsraum jedenfalls nicht sonderlich weit. Ihre Arbeit passt sich der Halle im Sprengel Museum nicht an. Es ist eher umgekehrt: Sie…

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