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Ausstellungen: Berlin · von Michael Nungesser · S. 221 - 223
Ausstellungen: Berlin ,

Berlin
The Making of Husbands

Christina Ramberg in Dialogue
KW Institute for Contemporary Art 14.09.2019 – 05.01.2020

von Michael Nungesser

Im Zentrum der Ausstellung steht die US-amerikanische Künstlerin Christina Ramberg (1946 – 1995), die in Deutschland leider nahezu unbekannt ist. Gleiches gilt für die Künstlergruppe der Chicago Imagists, der Ramberg zugehörte und mit der sie Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre gemeinsam ausstellte; mit einem der Mitglieder, Philip Hanson, war sie verheiratet. Ihr Lehrer Ray Yoshida (1930 – 2009) an der School of the Art Institute of Chicago verwies auf Art brut, Volkskunst, Comics und Werbung als Inspirationsquellen – neben dem Surrealismus prägend für die der Pop Art verwandte Kunst der Gruppe.

Die Ausstellungskuratorin, Anna Gritz, stellt Ramberg aber nicht einzeln vor, sondern im Dialog, nicht mit der Chicagoer Gruppe, sondern mit wesensverwandten, älteren wie jüngeren Zeitgenossen: Gaylen Gerber, Senga Nengudi, Richard Rezac, Diane Simpson, Terre Thaemlitz und Kathleen White (alle USA), Sara Deraedt (Belgien), Ghislaine Leung (Schweden), Ana Pellicer und Frieda Toranzo Jaeger (Mexiko) sowie Alexandra Bircken, Konrad Klapheck und Hans-Christian Lotz (Deutschland). Der Titel „The Making of ‚Husbands‘“ spielt auf einen gleichnamigen Film von John Cassavetes von 1970 an, der gesellschaftliches Verhalten hinterfragt.

Christina Ramberg beschäftigt sich in ihrem malerischen Werk geradezu obsessiv mit dem Verhältnis von (weiblicher) Figur und Kleidung, von Körper und Umfeld, wie es von sozialen Zwängen, paternalistischer Unterdrückung und ästhetischen Konventionen beherrscht wird. In den meist schwarz gerahmten, düsterfarbigen Acrylgemälden steht mittig ein scharf konturierter, kopflos-puppenhafter, mit der Zeit zum Androgynen tendierender Torso: korsettiert und bandagiert, eingesargt und…

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von Michael Nungesser

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