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Titel: III. Expansion: Choreografie – Verhalten – Mode · von Heinz Schütz · S. 108 - 115
Titel: III. Expansion: Choreografie – Verhalten – Mode ,

Xavier Le Roy

Tanz die Performance
Ein Gespräch von Heinz Schütz

In der Kunst wurden Tanzende zum Sujet, im Tanz wiederum wurde Kunst zum Bühnenbild. Dabei galt Kunst als Kunst und Tanz als Tanz. Der „performative turn“ in der Kunst und die Hinwendung des Tanzes zu Minimalismen, Alltagsbewegungen und -situationen lässt die Frage der Differenz in den Hintergrund treten. In diesem Sinne ist auch die Frage, ob sich Xavier Le Roy im Medium des Tanzes oder der Kunst bewegt obsolet. Durchaus entscheidend hingegen sind für ihn die kommunikativen Dispositionen, die der Ausstellungsraum, die Bühne und der öffentlicher Raum auf unterschiedliche Weise vorgeben. Der Wille zur Überschreitung festgelegter Identitäten prägt seine Konzepte / Choreografien. In ihnen spielt das Transformatorische als Befreiung von Rollenmustern und das die Zuschauer involvierende Dialogische eine entscheidende Rolle. In seiner Retrospektive gibt Le Roy nicht nur Raum für die persönliche Aneignung seiner Arbeit durch die Tänzer, sonder auch für den Austausch mit dem Publikum.

Heinz Schütz: Lange Zeit gab es eine klare Trennung zwischen Kunst und Tanz. Als Performance ist der Tanz in der Kunst angekommen. Wie sehen Sie das Verhältnis von Tanz und Performance?

Xavier Le Roy: Wenn im Englischen von Performing Arts die Rede ist, schließt dieser Begriff seltsamerweise das, was im Bereich der Bildenden Kunst Performance genannt wird, nicht mit ein. Nach meinem Verständnis ist die Performance ein Teil der Performing Arts. Was meine Arbeit anbelangt steht sie dem Tanz nicht näher als der Performance. Bereits der Gedanke, die beiden Bereiche klar zu trennen, ist…


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