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Biennalen · von Sabine B. Vogel · S. 276 - 283
Biennalen ,

Wie werden wir zusammenleben?

17. Architektur Biennale Venedig 2021
Giardini und Arsenale, Venedig, 22.05.– 21.11.2021

von Sabine B. Vogel

Ursprünglich für 2020 geplant, musste die 17. Architektur Biennale Pandemie-bedingt verschoben werden. Im Mai 2021 konnte endlich eröffnet werden, allerdings in einer außergewöhnlichen Situation. Denn Venedig verharrt noch immer im Stillstand. Während der Voreröffnungstage bleiben die prominenten Fünfsternehotels rund um den Markusplatz noch verriegelt, statt Gondeln fahren Bauschiffe durch die Kanäle und die Vaporetti genannten Wasserbusse sind nahezu leer. Selbst in sonst seit Monaten ausgebuchten Restaurants wie im Al Covo nahe dem Arsenal kann man noch kurzfristig einen Tisch bekommen. Denn der Besucheransturm bleibt aus, obwohl 63 Länderpavillons plus rund 110 Architek-ten-Teams in der zentralen Ausstellung teilnehmen. Nur wenige Besucherkarten durften ausgegeben werden und auch die Zahl der Journalisten ist limitiert. Parties und Empfänge fallen komplett aus.

Einige Länder entschieden sogar, ihre Häuser gar nicht erst zu öffnen. So ist der Kanadische Pavillon mit einer grünen Folie umwickelt, ein QR-Code weist den Weg zu digitalen Bildern. Hier ist die Schließung Teil des Konzepts, die Farbe spielt auf Chroma Keying, eine filmische Postproduktionstechnik an, durch die Hintergründe ausgetauscht werden können. Über einen QR-Code können wir „ikonische Stadtlandschaften“ anschauen, wie es auf dem Schild heißt. An der verschlossenen Tür des Australischen Pavillons klebt ein QR-Code. Tschechien ist wortlos versperrt. Die Schweiz hat jede Art von offizieller Eröffnung in den September verschoben, manche wie Österreich eröffnen, aber ohne Staatsvertreter.

Dabei war alles ganz anders geplant. Thema der 17. Architektur Biennale ist die Frage „How will we live together?“. Viele…

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