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Biennalen: Lyon · von Heinz-Norbert Jocks · S. 284 - 293
Biennalen: Lyon ,

15. Biennale von Lyon

Da, wo Wasser sich mischen
Lyon 18.09.2019 – 05.01.2020

von Heinz-Norbert Jocks

Das Gesicht der 15. Ausgabe der Lyon Biennale trägt sichtlich andere Züge als ihre Vorgänger. Und dies nicht nur, weil sie das 1939 gebaute Zuckerlager La Sucrière am Quai Rambaud im Stadtteil Confluence aufgegeben und dafür das Gelände der ehemaligen Fagor-Werke im zentral gelegenen Gerland-Viertel bezogen hat, die vor vier Jahren ihre Waschmaschinenproduktion einstellen mussten. Neben den beiden anderen Spielstätten, dem Musée d’art contemporain (macLYON) und der Villeurbanne IAC steht der Biennale mit dem Industrieareal als neue Herberge eine sich über vier Hallen ausdehnende, insgesamt 29.000 Quadratmeter große, damit beinah verfünffachte Ausstellungsfläche zur Verfügung. Statt die riesigen Hallen im Hinblick auf ihre neue zweckmäßige Ausrichtung architektonisch umzugestalten und ihnen die Geister der Maschinen und Fließbänder restlos auszutreiben, hat man deren ursprünglichen Charakter wohlbewahrt. Überall auf dem Boden und an den Wänden befinden sich noch Malereien, die an die Vergangenheit des Ortes erinnern. Gegen diese verblassten Gebrauchsspuren und Überreste industrieller Arbeit müssen sich die auf die räumliche Weite lose verteilten, sich dort teils verlierenden Werke behaupten. Dabei kommt es nicht selten zu einer seltsamen Fusionierung der Werke mit dem Ort und zu einem unerwarteten Dialog zwischen beiden und manchmal auch zu einem unterschwelligen Kommentar zur industriellen Welt.

Neu an der 1991 von Thierry Raspail und Thierry Prat ins Leben gerufenen Biennale, die zu den wichtigsten in Europa zählt, ist auch, dass sie zum ersten Mal von einem siebenköpfigen jungen Team kuratiert wurde, dem neben White Adelaide auch Daria de…

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von Heinz-Norbert Jocks

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