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Ausstellungen: Hagen · von Claudia Posca · S. 314 - 315
Ausstellungen: Hagen , 2016

30 Jahre Sprayer

„In fast jeder Stadt, in der ich meine Spraybananen- Projekte machte, wurde ich auch verhaftet.“

Osthaus Museum Hagen 30.09.2016 – 15.01.2017
von Claudia Posca

Alles so schön gelb hier, einfach und klar ist das mit der Spraybanane von Thomas Baumgärtel nicht. Zwar ziert das exotische Stück, inzwischen etabliert als Ikone, Markenzeichen, Ehre und Auszeichnung für jeden Ort, wo sie prangt, rund 4000 (!) Institutionen auf internationalem Parkett. Und signalisiert: Wo Banane drauf ist, ist auch Kunst drin.’ Doch Baumgärtel-Kunst ist weit mehr als die Bananisierung auserwählter Locations.

„Freiheit für die Kunst“ steht der Herzschlag seines Schaffens auf ein Leinwandbild mit der berühmten, von einigen auch als „Integrationsfrucht“ empfundenen, einst mal Paradiesfeige heißenden Frucht Lack-gesprüht. Zu sehen im Karl Ernst-Osthaus-Museum Hagen, wo es eine erste große Überblicksausstellung des 1960 in Rheinberg geborenen, seit langer Zeit in Köln beheimaten Künstlers zu sehen gibt. Weil „Thomas Baumgärtels Kunstbanane­ ein Geniestreich der Modernen Kunst“ sei, wie es Museumschef Tayfun Belgin für das intermediale Werk zwischen Zeichnung, Druckgrafik, Collage und Objektkunst postuliert. Studiert hat Thomas Baumgärtel zwischen 1985 und 1995 an der Fachhochschule Köln Freie Kunst sowie parallel Psychologie an der Universität zu Köln. „Dort lernte ich den sogenannten Rorschachtest, einen projektiven Test mit Klecksen, auswerten. Ich verknüpfte diese Erkenntnis mit dem Wunsch Kunst auf der Straße zu machen. Mir waren die Reaktionen der Galeristen und Museumsdirektoren auf die Spraybanane wichtig … Ich hatte meinen eigenen Projektionstest entworfen und wollte in erster Linie mit meiner Kunst Wirkung erzeugen!“

Das ihm das bestens gelingt, dafür steht sein hochmotiviertes Werk zwischen…

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