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Nachrichtenforum: Aktionen und Projekte · von Jürgen Raap · S. 316
Nachrichtenforum: Aktionen und Projekte ,

Aktionen und Projekte

Equal Pay Day 2023: „Die Kunst der gleichen Bezahlung” gestartet

Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ startete am 7. Oktober 2022 bundesweit die Equal Pay Day Kampagne 2023. Die Kick-off-Veranstaltung konnte in der Inselgalerie in Berlin live und gleichzeitig als Livestream mitverfolgt werden. Der nächste Equal Pay Day findet am 7. März 2023 statt. „Die strukturellen Ursachen, die in Kunst und Kultur zu dem eklatanten Gender Pay Gap von über 30 Prozent führen, zeigen wie durch ein Vergrößerungsglas die gleichen strukturellen Ursachen, die gesamtgesellschaftlich ergeben, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen.“ Unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ präsentiert die Equal Pay Day Kampagne Lösungsmöglichkeiten für mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur, die wegweisend für die gesamte Arbeitswelt sind.
www.equalpayday.de

Kunstkompass: Gerhard Richter weiter die Nr. 1

Gerhard Richter belegt in der aktuellen Ranking-Kiste des „Kunstkompass“ der Zeitschrift „Capital“ weiterhin den ersten Platz. Diese Position behauptet er nun schon seit 19 Jahren. Auch auf Platz 2 ändert sich nichts – dort ist weiterhin Bruce Nauman zu finden, vor Georg Baselitz und Rosemarie Trockel. Platz 5 belegt Cindy Sherman. Tony Cragg verbesserte sich um einen Platz auf Rang 6 vor Ólafur Elíasson und vor Anselm Kiefer (Platz 8), William Kentridge und Imi Knoebel. Im „Extra-Ranking“, dem Olymp der verstorbenen Künstler*innen, führt Joseph Beuys die Liste an, vor Andy Warhol und Sigmar Polke. Eine Auflistung der „Stars von Morgen“, d. h. der aufstrebenden Newcomer-Generation, wird erst im kommenden Jahr zur Art Basel veröffentlicht.

Kulturprojekte Berlin: Projekt zur Fussball-Em 2024

Große Fußballturniere werden von kulturellen Beiprogrammen begleitet, so auch die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Das Finale findet in Berlin statt. Dazu plant Kulturprojekte Berlin schon jetzt eine Verwandlung des Brandenburger Tores in das „größte Fußballtor der Welt“, und zwar für vier Wochen vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024. 1, 5 Mill. Fans werden dann in der Hauptstadt erwartet; für sie wartet dass „ein umfangreiches Programm von Fanmeile bis Eröffnungskonzert“, die Straße des 17. Juni wird „zum Spielfeld“ bzw. zum „Pop Up-Park“. Das Programm plant Kulturprojekte Berlin gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Sport und dem Fußballverband UEFA.

Berlin: Tor von Sanchi vor dem Humboldt Forum

Auf der Lustgartenseite des Berliner Humboldt Forums akzentuiert ab Ende 2022 die Replik des altindischen Ost-Tores von Sanchi den Außenraum. Der Torbau in Indien ist als eines der ältesten buddhistischen Heiligtümer als UNESCO-Welterbe deklariert. Ein Gipsabguss des Originaltors befand sich in Berlin ab 1886 im damaligen Königlichen Museum für Völkerkunde zu sehen; eine weitere Kopie aus Kunststein ist seit 1970 in Berlin-Dahlem zu sehen.
www.preussischer-kulturbesitz.de

Doppelausstellung im Vonderau Museum Fulda

Bis zum 5. Februar 2023 zeigt das Vonderau Museum Fulda die Ausstellung „Siglinde Kallnbach ,a performancelife‘ – Jürgen Raap ,Wunder der Anatomie‘“. Kallnbach präsentiert ihr lebenslanges Kunstprojekt „a performancelife“. Sie sammelt Unterschriften oder kurze Statements zur Bekundung von Empathie: Ursprünglich, ging es um Solidarität mit Krebskranken, später erweiterte sie das Projekt. Jürgen Raaps Malereien stehen in der Tradition eines sur-real-phantastischen Realismus. Der Obertitel „Wunder der Anatomie“ und die Motive beziehen sich auf die Kunst- und Wunderkammern und auf die Schausammlungen zur Anatomie, Ethnologie und Naturkunde. Raap nimmt in seinen Arbeiten auch Bezug auf Performances von Siglinde Kallnbach. Für Januar 2023 ist im Museum eine Performance von Siglinde Kallnbach und eine persönliche Führung durch die Ausstellung mit Jürgen Raap avisiert.
www.fulda.de/kultur-freizeit/vonderau-museum/sonderausstellungen/siglinde-kallnbach-und-juergen-raap

Berliner Transmediale

Vom 1. bis zum 5. Februar 2023 und nach den Corona-Unterbrechungen wieder mit Publikum bietet die Berliner transmediale ein Festival unter dem Titel „a model, a map, a fiction“. Die Akademie der Künste ist zentraler Veranstaltungsort und verwandelt sich für diese vier Tage „in einen Raum für Diskussionen, Workshops, Ausstellungen, Performances und Filme. Durch die Kombination von theoretischem Diskurs, vielfältigen Gesprächsformaten und künstlerischen Interventionen verhandelt transmediale 2023 die Auswirkungen des postdigitalen Zeitalters auf unser Leben und wie die Skalierbarkeit der Technologie die Bedingungen für unsere Beziehungen und Gefühle, für demokratische Prozesse und Infrastrukturen bestimmt. Erstmals werden die Hauptfestivaltage um ein stadtweites Ausstellungsformat ergänzt.“
www.transmediale.de

Auktion zur Unterstützung von Studierenden und Geflüchteten

Die jährliche Onlineauktion der Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit dem Dorotheum Wien findet das nächste Mal zwischen 5. und 20. Januar 2023 auf der Website des Dorotheum statt. Zahlreiche Künstler*innen, stellen hochwertige Werke zur Verfügung. Die Auktion unterstützt Studierende der Akademie, die – etwa aufgrund ihrer Nationalität – erschwerten Lebensbedingungen ausgesetzt sind, sowie die Vereine Tralalobe und solidarity matters, die sich um geflüchtete Menschen in Österreich kümmern. Die gespendeten Kunstwerke sind von 17.–19. Januar 2023 im Prospekthof des Atelierhauses der Akademie (ehem. Semperdepot) zu besichtigen.

Basel: Regionale 23 – Performing Traces

Als Preview zur Jahresausstellung 2023 ist Das HEK-Haus der elektronischen Künste in Münchenstein / Basel zeigt zur „Regionale 23“ bis zum 1.1.2023 die Ausstellung „Performing Traces“. Wie der Titel verheißt, steht im Zentrum der multimedialen Installationen die Performance. Mit den Exponaten werden „verschiedene Bereiche digitaler Kulturen“ erkundet. Sie „stellen Fragen nach dem Status unseres digitalen Selbst. Die gezeigten Installationen verkörpern Spuren vergangener Aktionen oder stellen das Setting für Performances dar, die im Rahmen der Ausstellung realisiert werden.“
www.hek.ch

Kassel: „Nolde / Kritik / Documenta“

Das Kasseler Museum Fridericianum präsentiert bis zum 19. Februar 2023 das Projekt „nolde / kritik / documenta“. Es handelt sich dabei um ein Projekt des documenta archivs, der Draiflessen Collection, der Nolde Stiftung Seebüll und des Künstlers Mischa Kuball. Dieser hat sich auf die Spuren Emil Noldes begeben, der in den 1930er Jahren mit dem Nationalsozialismus sympathisierte und sich später als verfemter Künstler darstellte. Erste Ergebnisse einer kritischen Auseinandersetzung mit Noldes Werk und seiner Haltung waren vor einem Jahr in der Draiflessen Collection in Mettingen zu sehen. „Auf Einladung des documenta archivs setzt Kuball diese Spurensuche in diesem Jahr fort. Das forschungsbasierte Ausstellungsprojekt ,nolde / kritik / documenta‘ beleuchtet die Verschränkung von Werk und Biografie und fragt nach den Widersprüchlichkeiten“
www.documenta-archiv.de

Wu Tsang im Berliner Gropiusbau

Der Berliner Gropius Bau präsentiert Wu Tsangs großformatige Installation Of Whales (2022) im frei zugänglichen Lichthof. Die Installation ist Teil der Ausstellung „YOYI! Care, Repair, Heal“ (bis 15. Januar 2023). „Die Arbeit ist das Ergebnis von Tsangs multidisziplinärer Forschung zu Herman Melvilles Roman Moby Dick (1851) und wurde zuerst auf der 59. Biennale di Venezia (2022) gezeigt. Of Whales entwirft surreale Meeresumgebungen, die in Echtzeit von Extended-Reality-Technologien erzeugt und von einem 16-Kanal-Soundtrack aus Blas- und Streichinstrumenten begleitet werden.“
www.gropiusbau.de

Künstler Hack gründet Ministerium für Kultur und Klimakommunikation

„Die 27. UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich ist wie alle vorhergehenden zum Scheitern verurteilt, weil einer der wichtigsten Player nicht beteiligt ist: die Kultur“. findet Künstler und Aktivist Hermann-Josef Hack. Er führt seit Jahren künstlerische Projekte zum Thema Klimaschutz durch. Unter Kultur versteht Hack in diesem Kontext nicht nur Ausstellungen und Aufführungen, sondern unsere gesamte Alltagskultur, „was wir essen, wie wir uns kleiden, wohnen, reisen usw.“. Diese Gewohnheiten seien „Faktoren, welche die Erderhitzung befeuern“. Es reiche nicht aus, als Beitrag zum Klimaschutz im Museum Energiesparlampen aufzuhängen. Hack plädiert dafür, die Kultur stärker als bisher als ein Kommunikationsmedium zwischen wissenschaftlichem Expertentum und der Bevölkerung einzusetzen und hat daher zusammen mit Dr. Andreas Pohlmann als Plattform ein Ministeriums für Kultur und Klimakommunikation (MKK) gegründet.
www.hermann-josef-hack.de

Bayern bekommt ständige Konferenz für Kunst und Kultur

Neu ist die Einrichtung einer SK³ – Ständigen Konferenz für Kunst&Kultur in Bayern. Sie dient als „ständige, Kunstformen übergreifende Interessenvertretung, die der Freien Kunst- und KulturSzene in Bayern angemessen Geltung verschafft und die Voraussetzungen für eine adäquate Förderung aufbaut. Sie dient dem Erfahrungsaustausch, der Meinungsbildung, der Vernetzung sowie der gegenseitigen Information der beteiligten Partnerverbände und -organisationen, berät und entwirft gemeinsame kulturpolitische Stellungnahmen und Positionierungen und wirkt, wo möglich, an der Weiterentwicklung der Förderung von Kunst und Kultur in Bayern mit.“

Online-Vortrag zu „Kunst + Design im Dialog“

Am 4. Januar 2023 lädt das Museum für Angewandte Kunst Köln im Rahmen von „Kunst + Design im Dialog“ zu einem 45-Minütigen Online-Vortrag ein. Im Anschluss an den Vortrag haben Sie die Möglichkeit, Fragen über den Chat zu stellen.

Neue Plattform „Other Network“

Das ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und das Architekturstudio Cookies etablieren die Online-Plattformm „OtherNetwork“. Sie vernetzt weltweit unabhängige Kunsträume miteinander. „Sie möchte alternativ zu den bestehenden Narrativen großer Kunstmuseen und anderer Kulturinstitutionen unabhängige und selbstverwaltete Kulturräume und deren Beziehungen untereinander sichtbarer machen. Unabhängige Kunstprojekte können sich damit weltweit dem digitalen Netzwerk anschließen.“ Teil des Projektes OtherNetwork ist außerdem eine Tourneeausstellung, die bis zum 8. Januar 2023 in der ifa-Galerie Stuttgart zu sehen ist. Die Foundation for Contemporary Art aus Acra (Ghana) wurde eingeladen, die Ausstellung mit Soundund Videoinstallationen sowie Performances aus Ghana zu kuratieren.
www.othernetwork.io

Brahms-Museum Hamburg wieder offen / Festival in Hannover

Nachdem die Wiedereröffnung des Hamburger Brahms-Museum sich nach der Renovierung um einige Monate verzögert, hatte, ist dieses wieder zugänglich. Es dokumentiert die ersten drei Jahrzehnte, in denen Johannes Brahms in Hamburg seine musikalische Ausbildung erhielt, bevor er im Alter von 29 Jahren erstmals nach Wien reiste, wo er sich dann 1872 endgültig nieder ließ und 1897 starb. Das Eröffnungskonzert des Brahms-Festivals ist für den 11. März 2023 im Kuppelsaal von Hannover angekündigt.