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Ausstellungen: Wuppertal · von Claudia Posca · S. 258 - 259
Ausstellungen: Wuppertal ,

Wuppertal
Anish Kapoor

Skulpturen
Skulpturenpark Waldfrieden 13.08.2022 – 01.01.2023

von Claudia Posca

Erlösung ist im Falle der Kunst von Anish Kapoor nicht zu haben. Stilistisch nicht, nicht religiös. Gesetzt dagegen ist, – wer sich einlässt –, wuchtiges Leib-Erlebnis über Denkschemata hinaus. Jetzt aktuell beschert in NRW, fast ein Jahrzehnt nach der großen Kapoor-Schau im Gropius Bau Berlin. Hoch über der Wupper im Bergischen Land hat die Tony Cragg-Foundation eine schlaglichternde Sechs-Positionen-Ausstellung mit Werken der letzten zehn Jahre des 1954 in Mumbai (vormals Bombay) geborenen, seit den 1990er Jahren in London lebenden Weltrang-Künstlers im grandiosen Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden versammelt: klein aber fein und delikat verdichtet.

Seit Jahrzehnten visualisiert Anish Kapoor die explosive Koexistenz des polar Differenten zwischen Malerei, Körper, Skulptur und Architektur, zwischen Materie und Immaterialität, zwischen Fülle und Leere, zwischen männlich und weiblich, zwischen Ästhetik und Brutalität, zwischen Kreation und Tod. Aufregend bis ins Mark daran: die Ritualisierung des Sinnlichen, während „der Verfall nahe ist“. Das eigentlich hätte man wissen können, so höchstdekoriert präsent der Künstler die internationale Szene bespielt. 1991 erhielt er den Turner-Preis, 2003 die Auszeichnung Commander of the Order oft the British Empire, 2011 wird er mit dem Praemium Imperiale ausgezeichnet, ist docu-menta- und Biennale-Teilnehmer. Was nicht zuletzt mit der schonungslosen Existenzialität seines Ouevres und der Eleganz seiner Werke zusammenhängt, im Imaginären Museum persönlicher Interessen jedoch von den famos poetischen, rätselhaft unwirklich wirkenden Farb-Raum-Pigmentskulpturen und -Environments überlagert wurde. Ebenso dominant in der Erinnerung: der spektakulär rotierende Flüssigkeitsschlund zu Füßen ungläubig staunenden Publikums, das 2016 zudem vom schwärzesten Schwarz in Gestalt des…

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